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50 Jahre Gewobau Kriftel
Gemeinnützige Wohnungsbaugesellschaft: Seit 1970 ein wichtiger Teil von Kriftel
Immer mehr Menschen zieht es ins Rhein-Main-Gebiet und damit auch nach Kriftel, in den „Obstgarten des Vordertaunus“. Das wirkt sich auf das Mietpreisniveau aus, dass seit Jahren stetig ansteigt. Gerade Menschen mit mittlerem bis geringem Einkommen haben daher Schwierigkeiten, geeigneten Wohnraum zu finden.
„Bezahlbare Wohnungen mit einem guten Standard sind elementar wichtig für den sozialen Frieden. Daher ist die öffentliche Förderung von Wohnraum für breite Schichten unserer Bevölkerung für uns von großer Bedeutung“, betont Bürgermeister Christian Seitz. Aber mehr noch: Kriftel sei eine familienfreundliche, aber auch eine soziale Gemeinde. „Wir wollen, dass sich bei uns alle Kriftelerinnen und Krifteler unabhängig von ihrem Geldbeutel gleichermaßen wohl fühlen und auch entsprechenden Wohnraum finden.“ Bereits 1970 wurde aus diesem Grund die Krifteler Wohnungsbaugesellschaft (Gewobau) gegründet. Gemeinde und Gewobau haben mittlerweile das Belegungsrecht über 278 Wohnungen. Damit liegt Kriftel im Spitzenfeld der Kommunen im Main-Taunus-Kreis.
Bürgermeister Seitz ist Aufsichtsratsvorsitzender der Gewobau Kriftel, Geschäftsführer sind der Erste Beigeordnete Franz Jirasek und Dezernatsleiter Harald Treber. Zum Jubiläum „50 Jahre Gewobau“ hat die Gemeinde in diesem Jahr eine Jubiläumsbroschüre herausgegeben. Sie ist ab sofort auf der Webseite der Gemeinde Kriftel zum Download eingestellt und kann bei Interesse auch im Bürgerservice abgeholt werden.
Zukunftsprojekt Raiffeisenstraße
Die Mehrzahl der Wohnungen, die die Gewobau gebaut hat oder für die sie ein Belegungsrecht besitzt, sind klassische „öffentlich geförderte Wohnungen“, die man landläufig als „Sozialwohnungen“ bezeichnet. „Für die Mieter dieser Wohnungen gelten niedrige Einkommensgrenzen, die die Menschen im niedrig mittleren Bereich ausschließt. Aber auch diese Menschen können sich zum Teil eine Miete im freien Wohnungsmarkt nicht leisten. Deshalb planen wir die neue Wohnanlage an der Raiffeisenstraße genau für diese Zielgruppe mit gedämpften Mieten“, erläutert Geschäftsführer Franz Jirasek. Damit werde „ein tragfähiges Fundament für kommende Generationen“ entworfen.
Das Zukunftsprojekt sei mit Abstand das größte Projekt, das die Gesellschaft in ihrer 50-jährigen Geschichte stemmen möchte. „Geplant ist es ökologisch, nachhaltig und modellhaft zu bauen“, betont Jirasek. Vorgesehen sind vier Wohngebäude in einer drei- bis viergeschossigen, nachhaltigen Holzbauweise. Wenn alles gut geht, könnten sie im Frühjahr 2023 fertiggestellt sein. 44 barrierefreie Wohneinheiten sind zunächst in ersten Entwürfen angelegt. Vorrang habe dabei preisgebundener Wohnraum für geringe und mittlere Einkommen. „Damit steigern wir unseren Wohnungsbestand um etwa 20 Prozent“, so Geschäftsführer Harald Treber. Auch im Gebiet Krifteler Wäldchen soll Wohnraum in verschiedenen Mietpreiskategorien entstehen.
Natürlich sei man von der Entwicklung steigender Mieten und Immobilienpreise in der Rhein-Main-Region nicht abgekoppelt. „Da ist unsere Gemeinde, auch wegen der hervorragenden Infrastruktur und den guten Verkehrsverbindungen, sehr gefragt und auch entsprechend teuer. Deshalb müssen wir uns hier als Gemeinde und Gewobau sozial engagieren“, so Seitz. „Ich bin sicher, dass die Gesellschaft auch in Zukunft weiter wachsen wird. Die Schaffung und der Erhalt von günstigem Wohnraum werden weiter Konjunktur haben“, betonen Seitz, Jirasek und Treber. Bei Neubau und Sanierungen werden dabei Umweltschutz, Energieeffizienz und moderne Technik immer wichtiger.
Foto: Bürgermeister Christian Seitz (Mitte) mit dem Ersten Beigeordneten Franz Jirasek (links) und Harald Treber auf dem Gelände an der Raiffeisenstraße. Hier werden weitere Sozialwohnungen entstehen. Foto: Archiv