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DAS passiert in Kriftel

Baumbestand im Park gefährdet

Ahornbäume durch Klimawandel stark gefährdet – 95 neue Baumstandorte vorgeschlagen   

Wie es um den Baumbestand im Freizeitpark steht, darüber informierten zu Beginn der gemeinsamen Sitzung des Planungs- sowie des Haupt- und Finanzausschusses am Montag die zuständigen Fachplaner Boas Diehl und Marius Millbrodt vom Sachverständigenbüro Zorn.

Hintergrund: Da es in den letzten Jahren eine hohe Ausfallquote bei Ahorn-Bäumen durch die Rußrindenkrankheit gab, hatten bereits eine Reihe von Bäumen gefällt werden müssen. Die Krankheit ist auch für den Menschen gesundheitsschädlich. Das Fazit der Fachleute: Um den großen Baumbestand in Zukunft erhalten zu können, sei es wichtig, eine größere Vielfalt an Bäumen in dem Freizeitpark zu integrieren.

Die Gemeindevertretung hatte in der Sitzung am 24. November 2023 auf Antrag der CDU-Fraktion beschlossen, einen Zustandsbericht über den Baumbestand im Freizeitpark vorzulegen. Damit war dann das Unternehmen Zorn, Sachverständigenbüro Gartenbau, aus Usingen beauftragt worden, welches für die Gemeinde Kriftel jedes Jahr auch die Verkehrssicherheit des Baumbestandes überprüft.

Im Freizeitpark sind derzeit 850 Bäume im Baumkontrollbuch Zorn erfasst. Die Bewertung ihres aktuellen Vitalitätszustandes zeigte, dass ein Großteil eine Note zwischen 2,5 und 4 besitzen, was auf einen mäßigen Zustand der Bäume hinweist.

Die verschiedenen Arten der Gattung Ahorn machen 36,75 Prozent des gesamten Baumbestandes im Freizeitpark aus. „Durch die Rußrindenkrankheit, den Klimawandel und andere Umwelteinflüsse besteht die Möglichkeit, dass ein Großteil der Ahorn-Bäume in den nächsten Jahren aus dem Freizeitpark entfernt werden muss“, heißt es im Bericht der Fachfirma. Die Bäume sind gleichmäßig auf den gesamten Freizeitpark verteilt. Um den großen Baumbestand in Zukunft zu erhalten, müsse eine größere Vielfalt an Bäumen in den Freizeitpark integriert werden. Die Firma Zorn stellte hierzu einen ersten Entwurf vor: Circa 95 neue Standorte wurden erfasst, an denen Bäume gepflanzt werden können.

Beschattung der Fußwege

Basierend auf aktuellen Forschungsergebnissen zu trockenheitsverträglichen und klimaresilienten Baumsorten sowie Erfahrungswerten könnten Eisenholzbaum, Maulbeere, Kornelkirsche, Winterlinde und Blutbuche den Baumbestand des Freizeitparks in Zukunft bereichern. „Bei der Auswahl der Baumarten wurde darauf geachtet, sowohl die Anpassung an zukünftige klimatische Veränderungen als auch die Förderung der einheimischen Biodiversität zu berücksichtigen“, heißt es im Baumbericht. Die Auswahl erfolgt in Absprache mit Mitarbeitern des Grünflächenamtes der Gemeinde Kriftel vor der Pflanzung. Die neuen Bäume sollen so platziert werden, dass sie zur Beschattung der Fußwege und Rasenflächen beitragen, um langfristig ein kühleres Umfeld im Park zu schaffen.

„Aufgrund der heißen und trockenen Sommer wird eine Pflege von mindestens fünf Vegetationsperioden nach der Pflanzung erforderlich sein, um ein sicheres und nachhaltiges Anwachsen der Bäume zu gewährleisten“, so die Sachverständigen. Für die Beschaffung und Pflanzung der Bäume sowie der Pflege über fünf Jahre fallen nach Angabe der Fachfirma rund 256.000 Euro an.

Bild: Blau markiert sind die Ahorn-Bäume, welche möglicherweise in den nächsten Jahren gefällt und ersetzt werden müssen. In Dunkelgrün sind die Bestandsbäume dargestellt, welche in Zukunft weiter bestehen bleiben und in Hellgrün sind die möglichen neuen Standorte gekennzeichnet.