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Helena Schmidt wurde 90
Helena Schmidt feierte ihren 90sten Geburtstag
„Es war ein wunderschöner Tag, anstrengend, aber schön“, erzählt Jubilarin Helena Schmidt, die am 27. Januar ihren 90sten Geburtstag feierte. Die Nachbarn gratulierten am Vormittag. Und auch Bürgermeister Christian Seitz ließ es sich nicht nehmen, in der Paul-Duden-Straße vorbei zu schauen und der Jubilarin mit einem Geschenk im Namen der Gemeinde alles Gute zu wünschen. Mit dabei hatte er die Urkunden der Gemeinde Kriftel, des Main-Taunus-Kreises und des Landes Hessen, die zu solchen besonderen Anlässen ausgestellt werden. Gefeiert wurde dann am Abend im kleinen Familienkreis in einem Restaurant in Okriftel.
Helena Schmidt ist in Niederjosbach im Taunus geboren. Mit sechs Jahren zog sie nach Zeilsheim, wo sie die Schule besuchte. Zur Kriftelerin wurde sie 1954, als sie mit Ehemann Klaus ein Reihenhaus in Kriftel bezog. Hier haben sie sich immer sehr wohl gefühlt. „Ich habe meinen Mann über den Stacheldrahtzaun hinweg kennengelernt“, erzählt Helena Schmidt schmunzelnd. Er war in einem Gefangenenlager der Amerikaner untergebracht. „Da die Insassen mehr zu essen hatten, als wir, haben sie uns Schokolade über den Zaun gereicht“, weiß sie noch. Als das Lager zum Zivillager wurde, verabredeten sich Helena und Klaus zum gemeinsamen Weggehen. 1949 folgte die Heirat, ein Sohn und eine Tochter wurden geboren. Heute hat Helena Schmidt drei Enkel und zwei Urenkel.
1947 hatte die Jubilarin bei der Hoechst AG begonnen, in der EDV-Abteilung zu arbeiten. Ihr Mann war bei dem Weltkonzern als Industriemeister tätig. Nach einer „Kinderpause“ stieg sie im Jahr 1972 bei der Firma Castolin in Kriftel wieder ins Berufsleben ein. Hier war sie bis zur Rente tätig.
„Große Freude hat uns immer das Reisen gemacht“, erzählt sie. Jedes Jahr ging es seit 1983 auf die italienische Insel Ischia im Golf von Neapel. „Den Luxus einer Ferienwohnung gönnten wir uns in Bad Soden-Salmünster“, sagt sie. „Dorthin war mein Mann öfter zur Kur gefahren. Seitdem waren wir dann jedes Wochenende da und gingen in den schönen Restaurants essen oder tanzen.“ Als ihr Mann erkrankte, verkauften sie die Wohnung im Jahr 2008. 2012 verstarb ihr Ehemann.
„Es ist nicht schön, allein zu sein. Mein Mann fehlt mir an allen Ecken“, sagt sie. „Aber ich bin zufrieden.“ Sie ist noch fit genug, alleine zu leben und bekommt regelmäßig Besuch von ihrer Tochter, die unweit in Hattersheim wohnt. Ihren Sohn hat es ins Altmühltal verschlagen.