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Keine Flächen für Rhein-Main-Link
Umspannanlage wird erweitert, aber keine neuen Flächen benötigt
Zuletzt war die Gemeindevertretung in ihrer Sitzung am 6. Mai ausführlich über den aktuellen Stand des Netzausbauprojekts „Rhein-Main-Link“ der Amprion GmbH informiert worden: Das Vorhaben dient der Erhöhung der Übertragungskapazität aus Norddeutschland in das Rhein-Main-Gebiet, um das Übertragungsnetz für den künftig steigenden Strombedarf zu stärken. Nun war es vergangene Woche erneut in den Ausschüssen.
Die Gemeinde Kriftel ist insofern direkt von dem Netzausbauprojekt betroffen, als dass die Umspannanlage im Läusgrund als Netzverknüpfungspunkt dient und eine Verbindung zur Konverterstation eingerichtet werden soll. „Dafür werden weitere Hochspannungsmasten erforderlich“, erklärte der Erste Beigeordnete Martin Mohr im Planungsausschuss.
„In Vorbereitung der Stellungnahme wurde die Amprion GmbH kontaktiert, um Informationen zu der Frage zu erhalten, ob die Umspannanlage Kriftel im Rahmen der baulichen Umsetzung des Rhein-Main-Links baulich erweitert werden muss. Nach Angaben des Projektsprechers der Amprion GmbH muss diese für den Rhein-Main-Link zwar umgebaut beziehungsweise erweitert werden, für die Erweiterung werden jedoch voraussichtlich keine weiteren Flächen außerhalb der bestehenden Anlage benötigt“, heißt es in der Vorlage des Gemeindevorstandes.
Im Rahmen des Planfeststellungsverfahrens bestand die Möglichkeit, bis zum 1. Oktober 2024 eine Stellungnahme bei der BNetzA einzureichen. Die Stellungnahme der Gemeinde wurde fristgerecht eingereicht: In dieser werde darum gebeten, dass der Vorhabenträger in Bezug auf die Erweiterung frühzeitig auf die Gemeinde zukommt, so Martin Mohr. Dass keine zusätzlichen Flächen benötigt werden, ist der Gemeinde besonders wichtig: Kriftel habe als eine der kleinsten Flächengemeinden des Main-Taunus-Kreises seit den 1960er Jahren „viele Beiträge dazu geleistet, den Ausbau der Elektrizitätsversorgung für die gesamte Rhein-Main-Region durch Erweiterungen der Umspannanlage Kriftel nicht zu blockieren, sondern mitzugestalten und zu ermöglichen“, heißt es in der von Bürgermeister Christian Seitz unterzeichneten Stellungnahme des Gemeindevorstands.
Die Obstbaugemeinde sei aufgrund ihrer zentralen Lage ohnehin bereits stark von Infrastrukturen beeinflusst, so dass mit jeder weiteren Infrastrukturplanung sensibel verfahren werden sollte. Auch mit Blick auf die Landwirte wird die Bundesnetzagentur gebeten, darauf hinzuwirken, „eine möglichst flächenschonende und auswirkungsarme Lösung“ zu finden. Der Baubeginn des Rhein-Main-Link ist für das Jahr 2028 vorgesehen.