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Neuer Leiter im Freizeithaus
Yaman Fakhani: Jugendliche sollen Spaß haben, aber auch Verantwortung übernehmen
Seit dem 1. März ist er der neue Leiter des Freizeithauses an der Weingartenschule: Yaman Fakhani (31) kommt aus Syrien, wohnt in Flörsheim und hat vergangenes Jahr sein Bachelorabschluss an der FH Frankfurt in Sozialer Arbeit gemacht. „Mein Anerkennungsjahr beim Evangelischen Verein für Jugendsozialarbeit in Frankfurt konnte ich Ende Februar abschließen“, erzählt er. Auf die Arbeit in Kriftel freut er sich: „Ich möchte das Freizeithaus als Anlaufstelle für Kinder und Jugendliche wieder präsenter machen.“
Die Corona-Pandemie und die damit verbundenen Kontaktbeschränkungen haben auch die Arbeit des Freizeithauses beeinträchtigt. „Viele Kinder- und Jugendliche kennen das Freizeithaus gar nicht; viele Aktivitäten konnten nicht durchgeführt werden“, erzählt Lydia Rauh, die Leiterin der mobilen beratung Kriftel. Seit die Schulbetreuung an der Weingartenschule wieder geöffnet sei, merke man erfreulicherweise auch wieder einen Zulauf im Freizeithaus, so Rauh weiter. Aber auch hier müssten eben immer noch Hygiene- und Abstandsregeln eingehalten und Testhefte aus der Schule vorgezeigt werden. „Wir hoffen, dass mit besserem Wetter noch ein paar Beschränkungen fallen“, sind sich beide einig. Der Trägerverein der mobilen beratung, der Verein Jugendberatung und Jugendhilfe, ist seit 2007 auch Träger der Schulsozialarbeit an der Weingartenschule.
„Ich freue mich, dass die Stelle so schnell wieder besetzt werden konnte“, sagt Bürgermeister Christian Seitz, der den neuen Leiter bereits persönlich begrüßt und sich mit ihm ausgetauscht hat. Seit 2018 hatte Halime Yildirim das Freizeithaus geleitet, Anfang Februar war sie intern zur Jugendberatung Schwalbach auf eine Vollzeitstelle gewechselt (wir berichteten).
Verantwortung für sich und andere tragen
Yaman Fakhani ist vor sechs Jahren nach Deutschland gekommen. Zunächst war er als ehrenamtlicher Integrationshelfer in Flörsheim aktiv, seit 2018 engagierte er sich dort als Honorarkraft in der offenen Kinder- und Jugendarbeit. „Eigentlich wollte ich Cartoon-Zeichner werden“, sagt er und lacht. Die Arbeit mit Kindern- und Jugendlichen interessiert und fasziniert ihn aber schon lange. „Gerade das offene und freiwillige Konzept der Jugendarbeit hier ist toll“, findet er. Die eigene Entscheidung sei es, die die Jugendlichen ins Freizeithaus führten. Dort sollen sie Spaß haben, sich mit Freund/innen treffen und auch Ansprechpartner bei Problemen finden – aber auch Verantwortung übernehmen.
Jetzt möchte er erst einmal die Arbeit im Haus kennenlernen, um dann auch neue Schwerpunkte zu setzen. „Ich beobachte viel und lerne die Jugendlichen am liebsten spielerisch kennen“, so Fakhani. Er möchte sie künftig bei ihrer Persönlichkeitsentwicklung unterstützen. „So ist es ja auch mit den Corona-Regeln: Sie sollen sie nicht aus Zwang befolgen, sondern motiviert - in der Überzeugung, dass sie auf diese Weise in der Gesellschaft Verantwortung übernehmen. Für sich und andere.“
Im Rahmen eines Praktikums bei der AWO hat er Flüchtlinge für ehrenamtliche Arbeit begeistert. Auch er ist nach wie vor ehrenamtlich engagiert. In Kriftel ist er mit einer halben Stelle beschäftigt. „Mein Wunsch ist es, mich hier pädagogisch einzubringen, aber auch neue Sportaktivitäten und Kunstangebote zu organisieren“, sagt er. Auch Kochen und Ernährung sollen Themen seiner Angebote sein. Unterstützt wird er zurzeit von fünf Honorarkräften. Das Freizeithaus ist täglich von 15 bis 20 Uhr geöffnet.
Yaman Fakhani ist zu erreichen unter 0176-17434129 oder yaman.fakhani@jj-ev.de.