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DAS passiert in Kriftel

In Kriftel sollen sich Insekten wohlfühlen

Beete neu gestaltet: Hier fühlen sich Insekten wohl!

„Die Gemeinde Kriftel hat sich – insbesondere durch den Rückgang der Artenvielfalt und das massive Insektensterben der letzten Jahre – das Ziel gesetzt, verschiedene Flächen der Gemeinde ökologisch aufzuwerten und dadurch Nahrung und Lebensraum für viele Arten zu schaffen“, betont der Erste Beigeordnete Franz Jirasek. Flächen im gesamten Ortsgebiet wurden ausgewählt, auf denen neue Konzepte umgesetzt werden: zum Beispiel eine veränderte Ansaat, eine Bepflanzung mit Wildstauden oder einfach nur das Reduzieren der (intensiven) Pflege. So wird im Ziegeleipark beispielsweise der Rasen nur noch zwei Mal im Jahr gemäht. Als Zeichen der „grünen Revolution“ in Kriftel wurden im vergangenen Jahr unter anderem drei Beete (80 Quadratmeter) rund um den Brunnen „Lebensspender“ am Bahnhof mit 250 heimischen und insektenfreundlichen Stauden bepflanzt.

Ökologisch aufgewertet

Im Zuge des barrierefreien Ausbaus der Bushaltestellen wurde auch in der Oberweidstraße eine komplette Straßenecke verändert und neu gestaltet. Nicht nur die Bushaltestelle und der Fußgängerüberweg wurden neu angelegt. „Die Gelegenheit war günstig, hier gleichzeitig die dahinter liegende Fläche ökologisch aufzuwerten“, so Jirasek. Auf 184 Quadratmetern ist dafür viel Platz: Das Bepflanzungskonzept hat – wie schon am Bahnhof - die Landschaftsarchitektin Iris Sparwasser aus Langenhain erarbeitet. Auch die Pflanzung hat sie umgesetzt. Insgesamt 15.000 Euro hat das (inklusive Planung und Pflege) die Gemeinde gekostet.

Im Mittelpunkt wurde mit der Elsbeere ein seltener, aber heimischer Laubbaum gepflanzt, der sich hier richtig ausbreiten kann und soll. „Seine Blüten ziehen viele Insekten an und er ist dadurch eine bedeutende Bienenweide. Im Herbst trägt er Früchte, die eine gute Nahrungsquelle für viele bei uns überwinternde Vogelarten darstellen“, erklärt Katharina Keib vom Amt für Grünes beim Ortstermin am Dienstag. Iris Sparwasser ergänzt: „Ich habe hier Sträucher wie Felsenbirne und Strauchkronwicke, Stauden wie Karthäusernelke, Katzenminze, Küchenschelle, Bergbohnenkraut, Sandthymian und Fetthenne angepflanzt.“ Rundherum soll bald eine Wildblumenansaat für bunte Farbtupfer sorgen. Natürlich muss alles noch kräftig wachsen. „Man muss ein wenig Geduld haben. Das Beet am Bahnhof sieht nach einem Jahr zurzeit wirklich toll aus“, freut sich Jirasek. Der rundherum ausgebrachte Kies soll die Feuchtigkeit halten und das Wachstum unterstützen.

Auch vor dem Rathaus sollen Bienen sich tummeln

Das Beet vor dem Rathaus, angrenzend an das Gebäude des Bauamtes, wurde Anfang dieser Woche ebenfalls neu bepflanzt: Zuvor wucherten dort Kirschlorbeer und Efeu. „Das war einfach nicht mehr zeitgemäß“, so der Erste Beigeordnete. „Außerdem haben wir mit der Neugestaltung die Chance genutzt, die dahinter liegende Wand neu zu verputzen und anzustreichen. Auf dem 35 Quadratmeter großen Beet haben Mitarbeiter des Bauhofes nun kleine Stauden wie Sonnenhut, Kugeldistel, Nelkenwurz, Salbei, Skabiose und Bartfaden gesetzt. Kosten für Pflanzen und Substrat: 2.800 Euro.

„Die vorwiegend heimischen Pflanzen dienen als Nahrung für Bienen, Schmetterlinge und viele andere Insekten. Die Blühzeiträume der Stauden wurden so ausgewählt, dass sie von Frühling bis Herbst genug Nahrung für Insekten bieten“, erklärt Jirasek. Eventuell wird hier demnächst auch noch ein „Insektenhotel“ aufgestellt…