Mit Telefonpartner/in weniger einsam

Ein wichtiges Mittel gegen die Ausbreitung des Corona-Virus ist es, Abstand zu halten und Kontakte zu reduzieren. Auch wenn viele Menschen darunter leiden, Freunde und ältere Verwandte nicht sehen zu können: Wer Familie hat, hält das besser aus. Aber was ist mit denen, die auch vor Corona schon einsam waren, die alleine leben, die keinen Kontakt zu Verwandten oder keine Familie haben? Sie fühlen sich jetzt noch mehr an den Rand der Gesellschaft geschoben.

„Viele Menschen leben allein in ihren vier Wänden und haben kaum Kontakt zu anderen Menschen“, weiß Bürgermeister Christian Seitz. Er unterstützt daher die Idee von Gabriele Kortenbusch, Seniorenberaterin im Krifteler Rathaus, Kriftelerinnen und Kriftelern, die sich alleine fühlen, ein besonderes Angebot zu machen. „Wie wäre es, wenn sich zwei einsame Menschen zu einer Telefonpartnerschaft zusammentun“, fragt Kortenbusch. Ihre Idee habe nichts mit einem seelsorgerischen Angebot zu tun, macht sie klar. Denn davon gibt es ja schon einige.

„Es soll sich dabei niemand selbst zurückstellen, um anderen zu helfen, sondern es soll ein Austausch auf Augenhöhe sein, der beiden Gesprächspartnern gleichermaßen gut tut. Man könnte sich so kontaktlos mit Jemandem austauschen, der in einer ähnlichen Situation ist, über Probleme, aber auch über ganz alltägliche Dinge reden.“

Natürlich könne man nie wissen, ob die Chemie stimmt und ob die Telefonpartnerschaft lange hält. „Unwägbarkeiten gibt es immer“, sagt die Seniorenberaterin. „Aber ich möchte auf jeden Fall den Versuch starten. Dann sehen wir, wie es läuft!“ Sie weiß, dass nicht nur ältere Menschen in diesen Zeiten von Einsamkeit betroffen sind und möchte deswegen auch jüngere Menschen ermutigen, von dieser Möglichkeit Gebrauch zu machen. Foto: pixabay

Wer Interesse an einer „Telefonpartnerschaft auf Augenhöhe“ hat, der kann sich melden bei Gabriele Kortenbusch, Telefon 06192/4004-26. Sie hilft dann dabei, einen Gesprächskontakt herzustellen.