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DAS passiert in Kriftel

Nachbarschaftshilfe: Niemand bleibt allein!

Bürgermeister ruft zur Nachbarschaftshilfe auf – Rathaus koordiniert Hilfsangebote

„Wir tun zurzeit landesweit alles, um die schnelle Ausbreitung des Corona-Virus zu verhindern. Wichtig ist es uns dabei, vor allem den Fokus auf die älteren Menschen zu richten, auf Menschen mit Vorerkrankungen und solche, die alleine leben. Sie wollen wir schützen, und sie benötigen unsere Unterstützung und Solidarität“, betont Bürgermeister Seitz. Gerade die Gemeinde Kriftel zeichne sich seit vielen Jahren durch das hohe ehrenamtliche Engagement vieler Bürger aus. „Darauf setzen wir auch jetzt in diesen schwierigen Tagen“, so Seitz. Frei nach dem Motto: „Ohne Dich geht Kriftel nicht!“

Er ruft gemeinsam mit dem Ersten Beigeordneten Franz Jirasek und der Seniorenberaterin Gabriele Kortenbusch dazu auf, gemeinsam die Versorgung älterer und chronisch kranker Menschen, die keine Angehörigen in der Nähe haben, sicherzustellen. Ab sofort können sich all diejenigen, die helfen möchten, bei Gabriele Kortenbusch unter 06192/4004-26 telefonisch oder per Mail unter seniorenberatung@kriftel.de melden.

Sie koordiniert dann die Angebote und Anfragen, bringt Hilfesuchende und Helfende (telefonisch) zusammen. „Mehrere Bürger und Bürgerinnen, die helfen möchten, haben sich bereits bei mir gemeldet. Auch Menschen, die alleine sind und niemanden haben, der sie unterstützt, können sich jederzeit bei mir melden“, so Gabriele Kortenbusch.

Seitz: „Wir lassen niemanden allein!“

„Wir müssen jetzt zusammenhalten“, so Seitz. In der augenblicklichen Ausnahmesituation sollte jeder Bürger Verantwortung für andere, Schwache und Kranke, übernehmen. Der Bürgermeister freut sich sehr darüber, dass sich bereits spontan Initiativen gebildet haben wie zum Beispiel die Facebook-Gruppe „Krifteler helfen Krifteler“. Telefonisch hat er mit den Initiatoren bereits Kontakt aufgenommen mit dem Ziel, die Initiativen zusammen zu bringen und die Angebote zu koordinieren. Seitz: „Es ist schön zu sehen, dass es diese Initiativen gibt und die Bereitschaft zum Engagement groß ist. Für die Menschen, die Hilfe benötigen, werden wir sicher eine Lösung finden. Wir lassen Niemanden allein!“ Helfer können Kontakt per Telefon mit den Menschen halten, die Hilfe benötigen, Einkäufe erledigen – und auch mit aktuellen Informationen weiterhelfen. Auch dieser Punkt ist dem Bürgermeister ganz wichtig. „Denn nicht jeder verfügt über Internet und weiß, was um ihn herum los und dringend geboten ist!“

Aufmerksame Nachbarschaft wichtiger denn je

Gute Anregungen hat Seitz auch im Gespräch mit Renate Brand erhalten, Preisträgerin des Stiftungspreises der Caritasstiftung Limburg. Die engagierte Kriftelerin hatte für den 19. April eigentlich zur „Ideenwerkstatt Nachbarschaft“ ins Josef-Wittwer-Haus eingeladen. Diese ist natürlich inzwischen abgesagt. „In der aktuellen Situation ist eine aufmerksame Nachbarschaft wichtiger denn je“, findet sie. „Daher mein Aufruf, aufmerksam zu sein.“ Folgende Maßnahmen können sinnvoll sein:

Kontakt herstellen

Wer wohnt überhaupt in der Nachbarschaft, gibt es da ältere alleinstehende Menschen, mit denen man bisher kaum ins Gespräch kam? Wichtig kann es sein, Kontakt herzustellen und in Verbindung zu bleiben. Denn für Menschen, die alleine sind, ist es wichtig, nicht erst recht in der Einsamkeit zu versinken. Ein Telefonat ab und zu ist völlig ohne Ansteckungsrisiko und  kann helfen, mit der Außenwelt in Verbindung zu bleiben.

Whatsapp-Gruppe

Wie wäre es zum Beispiel mit einer Nachbarschaftsgruppe bei Whatsapp oder Threema? Auf diesem Wege kann man sich leicht auf lokale Neuigkeiten, Bedarf, Fragen, Unterstützungsangebote gegenseitig aufmerksam machen.

Gegen die Angst

Die täglichen Nachrichten verunsichern. Insbesondere, wenn sich Menschen zur Risikogruppe zählen oder von Veränderungen in ihrem Arbeitsumfeld betroffen sind, sind Ängste völlig menschlich. Wenn man (per Telefon) im Gespräch bleibt, kann dies entlasten, ermutigen und dazu beitragen, dass Ängste oder Sorgen nicht überfordern – einfach schon, indem jemand zuhört und man sich nicht alleine fühlt.

Lieferservice

Genauso kann man natürlich auch einen Lieferservice nutzen, um Essen, Medikamente oder ähnliches zu bestellen. Ältere Leute haben aber manchmal  nicht die gleiche Affinität oder sogar den Zugang zum Internet, so dass hier manchmal auch ein Tipp oder eine mitgebrachte Speisekarte hilfreich ist.

Im Freien Abstand halten

Immer wieder sieht man Senioren, die sich draußen in Gruppen aufhalten. Auch hier sollte man aufklären und an die Vernunft appellieren: Wer sich draußen bewegen möchte, meide bitte Gruppen und hält genügend Abstand!