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DAS passiert in Kriftel

Toilette am Bahnhof wird teurer

Selbstreinigende Toilette am Bahnhof kostet mehr als erwartet

Die Zusammenarbeit der Gemeinde mit dem Bündnis Barrierefreies Kriftel (BBK) ist fruchtbar: Viele Anliegen konnten nach regelmäßigen Treffen auf dem kleinen Dienstweg sofort und zeitnah geklärt werden. Aber auch größere Maßnahmen werden nach und nach umgesetzt: Der Erste Beigeordnete Franz Jirasek informierte jetzt in den Ausschüssen über bereits durchgeführte und 2020 mittel- sowie langfristig geplante Maßnahmen für ein barrierefreies Kriftel (wir berichteten).

Ein Wunsch des BBK ist eine neue öffentliche, behindertengerechte WC-Anlage am Bahnhof. Dafür hatte die Gemeinde bereits 100.000 Euro im Haushalt vorgesehen. „Die Verwaltung hat sich inzwischen intensiv über verschiedene Anlagen informiert. Man hat sich Anlagen von unterschiedlichen Herstellern vor Ort, unter anderem in Schwalbach am Taunus und Frankfurt am Main, angesehen und mit den Verantwortlichen gesprochen“, berichtete Jirasek in der Sitzung der Gemeindevertretung. „Eine selbstreinigende Anlage hat erhebliche Vorteile, wie wir vor Ort feststellen konnten – für Nutzer und Gemeinde. Die Ergebnisse der Prüfung haben allerdings ergeben, dass eine solche Anlage erheblich mehr kostet als erwartet.“ Für eine selbstreinigende Anlage werden voraussichtlich 150.000 bis 170.000 Euro benötigt. Denn nicht nur die moderne Anlage muss gekauft, sondern auch Kosten für den Abbruch des vorhandenen Gebäudes, Tiefbauarbeiten, Anschlüsse von Versorgungsleitungen und die Elektroinstallationen müssen eingerechnet werden.

Jirasek verärgert über Leserbrief

Geärgert hat ihn daher besonders ein am selben Tag im Höchster Kreisblatt erschienener Leserbrief des Vorsitzenden des Ortsverbandes der SPD, Werner Moritz-Kiefert, in dem dieser die Meinung vertritt, dass eine solche Toilette nicht so teuer sein müsse. Bezogen hat er sich dabei auf die Stadt Schwalbach am Taunus. „Leider hat er dabei Äpfel mit Birnen verglichen“, findet der Erste Beigeordnete. „Die von Herrn Moritz-Kiefert genannten Kosten sind die Nettopreise. So dass schon einmal 19 Prozent Mehrwertsteuer dazuzurechnen sind. Dazu kommen in Kriftel die Abbruchkosten. Die Kosten für die Anlage selbst liegen, je nach Ausstattung und Ausführung, sowohl in Schwalbach als auch Kriftel schon bei rund 75.000 Euro brutto.“

Wichtig sei es, alle Kosten für die Umsetzung des Projekts zu erfassen, so betonte der Erste Beigeordnete in der Sitzung der Gemeindevertretung. „Wenn sich abzeichnet, dass die bisher geschätzten Kosten nicht ausreichen, muss dies in den politischen Gremien berichtet werden.“ Letztendlich entscheidet dann die Gemeindevertretung über das Projekt und ob die erforderlichen zusätzlichen Mittel bereitgestellt werden. Jirasek: „Die Mitglieder des BBK habe ich in der letzten Zusammenkunft darüber informiert und sie haben für die Vorgehensweise volles Verständnis gezeigt.“