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DAS passiert in Kriftel

Viel Unterstützung für Senioren

Hilfe zur Selbsthilfe für Senioren – mit Beratung, Hausbesuchen und Infoabenden

„Die besonderen Hilfs- und Unterstützungsleistungen für Senioren haben sich bewährt“, betont Bürgermeister Christian Seitz, der im Dezember 2019 im Sozialausschuss den Jahresbericht 2018/19 des Senioren- und Sozialbüros der Gemeinde vorstellte. „Die Gemeindeverwaltung ist eine wichtige Anlaufstelle für ältere Menschen.“ Der Bericht zeigt auf: Durch den demographischen Wandel nimmt nicht nur der Bevölkerungsanteil der Älteren und Hilfsbedürftigen zu, sondern auch die damit verbundenen Probleme und Belange  nehmen zu - geprägt von altersbedingten Einschränkungen und damit einhergehender Hilfsbedürftigkeit.

Dies trifft insbesondere die Bereiche Haushaltsführung, Pflege, Betreuung, Sicherheit, Wohnformen, Freizeitgestaltung, als auch die unterschiedlichsten Finanzierungs- und Versorgungsfragen. Bei dieser Vielfalt von Belangen und Anliegen unterstützt das „Senioren- und Sozialbüro“ der Gemeindeverwaltung die Seniorinnen und Senioren: durch Beratung und Hilfestellung vor Ort im Rat- und Bürgerhaus sowie durch Hausbesuche.

Zurzeit findet die aufsuchende Senioren-Sozialarbeit noch in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Roten Kreuz (DRK) als Träger statt. Seniorenberaterin Gabriele Kortenbusch berät in den Diensträumen der Gemeindeverwaltung und macht Hausbesuche. „Damit diese Arbeit zu einem festen Bestandteil der Verwaltung wird, ist der Personalübergang vom DRK zur Gemeinde geplant“, kündigt der Bürgermeister an.

Finanzierungs- und Versorgungsfragen

Bei Finanzierungs- und Versorgungsfragen unterstützt Kerstin Köhler vom Senioren- und Sozialbüro (Telefon 06192/4004-49) bei der Beantragung der verschiedenen Arten von Renten, bei der Antragstellung von Sozialhilfe- und Grundsicherungsanträgen oder Schwerbehindertenanträgen. Zu den Aufgaben zählen außerdem verschiedene Sammlungen im Gemeindegebiet, wie zum Beispiel für die Kriegsgräberfürsorge oder im Rahmen der Jugendsammelwoche. Hier ist die Gemeinde für die Vorbereitung und Abrechnung zuständig.

Der „Kreppelkaffee“ in der Faschingszeit ist die große Seniorenveranstaltung der Gemeinde Kriftel. Gemeinsam mit dem Krifteler Karneval Klub wird für alle Krifteler Seniorinnen und Senioren, die das 65. Lebensjahr vollendet haben, ein buntes Bühnenprogramm veranstaltet. Die Bewirtung wird von der Heimat- und Festwagengesellschaft übernommen. Über 800 Seniorinnen und Senioren können an diesem Tag einen schönen Nachmittag erleben. Diese Veranstaltung wird seit Jahren kostenlos angeboten.

Der „Arbeitskreis für Senioren“ tagt zweimal im Jahr. Das Treffen dient dem Austausch derjenigen, die sich ehrenamtlich für die Senioren in der Gemeinde Kriftel einsetzen. Einmal im Jahr findet die Aktion „Krifteler Senioren in Heimen“ statt. Hierbei werden im Dezember die Krifteler Senioren, die sich in umliegenden Heimen befinden, besucht und es wird ihnen ein kleines Präsent überreicht.

Selbstbestimmtes Leben unterstützen

Seit Juni 2011 gibt es die Stelle der aufsuchenden Seniorenberatung in der Gemeinde Kriftel. Zurzeit besucht Seniorenberaterin Gabriele Kortenbusch bei Bedarf an drei Vormittagen (Montag, Mittwoch und Donnerstag) die Klienten in ihrem Zuhause. Am Donnerstagnachmittag und Freitagvormittag bietet sie Sprechzeiten im Rat- und Bürgerhaus an (Telefon 06192/4004-26).

„Die Vielfalt an Lebenssituationen und Angeboten mit unterschiedlichen Finanzierungswegen erfordert qualifizierte Beratung und Unterstützung vor Ort. Diese folgt immer dem Wunsch nach einer möglichst selbstbestimmten und selbständigen Lebensführung und versteht sich auch als Hilfe zur Selbsthilfe“, so die Krifteler Seniorenberaterin. Beraten werden nicht nur Seniorinnen und Senioren, sondern auch Angehörige und andere Bezugspersonen, Ehrenamtliche, Bürgerinnen und Bürger mit Anliegen zum Thema Alter. Die Beratung ist freiwillig, neutral, vertraulich und kostenfrei.

Die Inhalte der Beratung decken ein breites Spektrum ab: Hilfe und Pflege zu Hause, Dienste und Einrichtungen der ambulanten, teilstationären und stationären Altenhilfe, finanzielle Hilfen, rechtliche Vorsorge, Entlastung für Angehörige, Umgang mit Demenz und psychischen Erkrankungen, Wohnen im Alter (Wohnformen und Wohnraumanpassung), soziale Kontakte, Ehrenamt, Freizeit und Kultur. Gespräche in Krisensituationen und schwierigen Lebenslagen gehören dazu, aber auch konkreten Hilfeleistungen werden vermittelt sowie Anträge gemeinsam ausgefüllt und Behördenangelegenheiten geregelt.

Manchmal ist es nur ein „gemeinsames Aushalten“

Ein anderer großer Teil der Arbeit ist die psychosoziale Beratung. Kortenbusch: „Es kommen auch Menschen in die Beratung, die hoch belastet sind mit Problemen, die hinter dem eigentlichen Beratungsanliegen verborgen sind. Das können auch Probleme aus früheren Lebensphasen sein, Konflikte in der Partnerschaft oder Familie, finanzielle Probleme oder der erschwerte Umgang mit an Demenz erkrankten Angehörigen.“ Manchmal geht es auch nur noch um das gemeinsame Aushalten einer leider unveränderbaren Situation.

Wichtige Kooperationspartner sind Kommunen, ambulante Anbieter, Krankenhaussozialdienste, Hausärzte, Nachbarschaftshilfen, stationäre Einrichtungen, die Fachstelle Demenz, der Pflegestützpunkt Main-Taunus-Kreis, die Fachstelle Allgemeine Seniorenhilfe, das Gesundheitsamt und das Amt für Arbeit und Soziales des Main-Taunus-Kreises, die Betreuungsbehörde und Amtsgerichte.

Hockergymnastik und ein Stammtisch

Neben der Beratung organisiert das Senioren- und Sozialbüro auch sportliche und gesellschaftliche Angebote: Im Juli 2013 konnte die Seniorenberatung mit dem Kelkheimer Verein für Bewegungstherapie und Herzsport eine Hocker-Gymnastik für Senioren ins Leben rufen. Das Besondere daran ist die Zielgruppe, die auch Senioren mit körperlichen Einschränkungen die Teilnahme möglich macht. „Es werden Übungen gelernt, die wieder mehr Beweglichkeit für den Alltag bringen, die die Körperhaltung und das Gleichgewicht trainieren, um letztendlich einer Sturzgefahr vorzubeugen“, so Gabriele Kortenbusch.

2012 konnte die Seniorenberatung mit zwei Engagierten den ehrenamtlichen Besuchsdienst starten. In den folgenden Jahren konnten fünf weitere Krifteler hinzugewonnen werden, die ältere Mitbürger und Mitbürgerinnen besuchen. Sie begleiten die Senioren auf Spaziergängen, beim Gang zum Friedhof oder zum Friseur, sie helfen beim Einkaufen, lesen vor und spielen mit den Senioren, sind Gesprächspartner oder hören einfach nur zu. Hier übernimmt die Seniorenberatung die Vermittlung zwischen Besucher und Klient. Inzwischen gibt es eine Kooperation mit dem ehrenamtlichen Besuchsdienst des DRK.

Eine Anregung einer Krifteler Bürgerin aufgreifend, wurde im Mai 2014 in Kriftel ein Stammtisch gegründet. Seine Teilnehmer, die ihn seit 2018 „Babbelrunde“ nennen, sind rüstige, kontaktfreudige und unternehmungslustige Senioren, einige sind entweder alleinstehend oder betreuen einen pflegebedürftigen Angehörigen. Diese Menschen suchen aufgrund ihrer Lebenssituation eine Möglichkeit, ins Gespräch zu kommen und gemeinsame Aktivitäten zu unternehmen. Die Treffen finden am 1. und am 3. Dienstag im Monat im Restaurant „Flammkuchenhaus“ in der Bahnhofstraße statt.

Vorträge und Workshops

Seit der Entstehung des Familienzentrums Kriftel im Jahr 2014 gehört die Seniorenberatung zu seinen Kooperationspartnern. Unter seinem Dach werden auch verschiedene Veranstaltungen für Senioren organisiert: Vortragsveranstaltungen mit Fachreferenten, Workshops sowie Themenabende.

Seit August 2016 bietet die Seniorenberatung in Kooperation mit dem Familienzentrum das Café Pause für pflegende Angehörige an, inzwischen jeden Monat. Es ist ein Angebot an Menschen, die ihre Angehörigen pflegen oder deren Angehörige in Pflegeheimen gepflegt werden, um sich zu treffen und sich untereinander und mit professionellen Ansprechpartnern über ihre oft sehr schwierige Alltagssituation auszutauschen.

Seit November 2016 unterstützen geschulte "Sicherheitsberater für Senioren" die Gemeinde, um das Selbstbewusstsein und damit den Selbstschutz dieser Altersgruppe zu stärken. Es ist ein Projekt der Main-Taunus Polizeidirektion und des Präventionsrates der Main-Taunus-Kreises. Die Seniorenberatung vermittelt den Kontakt zu den Sicherheitsberatern und hat sich bereits mehrfach mit den Sicherheitsberatern ausgetauscht.

Um die vielfältigen Aufgaben professionell erfüllen und für die Zielgruppe passende Angebote machen zu können, nehmen die Mitarbeiter des Senioren- und Sozialbüros regelmäßig an den monatlichen Treffen der Seniorenberater des Main-Taunus-Kreises, der Arbeitsgemeinschaft „Netzwerk Älter werden im Main-Taunus-Kreis“, dem Arbeitskreis ehrenamtlicher Krifteler Senioren und Seniorenveranstaltungen teil und pflegen Kontakte zu verschiedenen sozialen Einrichtungen wie dem Betreuten Wohnen und Pflegeeinrichtungen vor Ort und im Main-Taunus-Kreis.

Ansprechpartnerinnen im Senioren- und Sozialbüro der Gemeinde Kriftel sind Gabriele Kortenbusch, aufsuchende Seniorenberaterin, unter der Telefonnummer 06192/4004-26, und Kerstin Köhler (Rente, Sozialhilfeanträge, Grundsicherung) unter 4004-49.