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DAS passiert in Kriftel

Wäldchen: Angebote verbessert

Mit allen Grundstückseigentümern Gespräche geführt – Angebote deutlich verbessert

Die Gemeinde ist nun schon seit mehr als sieben Jahren damit befasst, das "Krifteler Wäldchen" zwischen Bahngleisen und Autobahn zu erschließen. Dort soll neuer Wohnraum geschaffen und Gewerbe angesiedelt werden. Knapp 80 Grundstückseigentümer teilen sich das rund 14 Hektar große Areal. Mit ihnen wurden zwischen November 2019 und Ende Januar 2020 nun noch einmal intensive Gespräche geführt – mit Erfolg. "Wir haben unser Angebot für den Ankauf der Grundstücke noch einmal erheblich nachbessern können. Dadurch ist Bewegung in die Sache gekommen", teilte der Erste Beigeordnete Franz Jirasek in den Ausschüssen mit. „Tatsächlich haben wirklich alle Eigentümer das Angebot zu einem Gespräch angenommen und viele signalisiert, sich von ihrem Grundstück trennen zu wollen.“

Jirasek: „Wichtig für uns war und ist es, zu wissen, wie viele Grundstückseigentümer ihre Grundstücke verkaufen möchten und wer daran interessiert ist, im Tausch für sein Grundstück ein voll baureif erschlossenes Grundstück zu erhalten.“ Letzteres hat 30 Prozent der ursprünglich eingebrachten Fläche und soll in etwa im Bereich des bisherigen Grundstücks liegen. „Nur wenn wir das wissen, können wir einen konkreten Umlegungsplan erstellen, der die vorhandenen Flächen darstellt und die Wünsche der Eigentümer berücksichtigt“, so der Erste Beigeordnete, dem es wichtig war, selbst die einzelnen Gespräche mit den Eigentümern zu führen. Er betont: „Die Vertragskonditionen sind dabei für alle gleich.“

Grundstücksverkauf oder Tausch gegen baureifes, voll erschlossenes Land?

Wer sein Grundstück jetzt verkauft, auf dem künftig Wohnraum entstehen soll, der bekommt für sein Ackerland pro Quadratmeter 210 Euro (bisher 105 Euro pro Quadratmeter). Grundbesitzer, die in dem Gebiet selbst ein eigenes Häuschen bauen wollen, können ihr Areal in die Umlegungsmasse geben: Hier wird für das Wohngebiet ein Einwurfswert von 240 Euro pro Quadratmeter zugrunde gelegt (bisher 125 Euro). Als sogenannten Zuteilungswert bekommt der Eigentümer baureifes, voll erschlossenes Land (30 Prozent der abgegebenen Fläche) zurück. Der Zuteilungswert (Wohnbau) beträgt 800 Euro pro Quadratmeter (bisher 500 Euro), und das frei von Erschließungs- sowie Ausgleichsbetrag.

Für Flächen in dem Gebiet Richtung Autobahn, wo später Gewerbe entstehen soll, werden beim Verkauf pro Quadratmeter 105 Euro gezahlt (vorher 95 Euro), der Zuteilungswert (Marktwert) liegt bei 280 Euro (vorher 260 Euro). Bei den Gebäuden, die entlang der Autobahn als „Lärmschutzbebauung“ dienen sollen und zuerst errichtet werden müssen, werden von den Investoren, so hat das Investorenauswahlverfahren ergeben, 575 Euro pro Quadratmeter (bisher 380 Euro) gezahlt.

Jirasek: „Es zeichnet sich ab, dass mit den Eigentümern eine Verständigung im laufenden Umlegungsverfahren erreicht werden kann.“ Die Eigentümer, die sich Flächen zuteilen lassen wollen, bekommen in den nächsten zwei bis drei Wochen erste Entwürfe zugeschickt, auf denen zu sehen ist, wo etwa das zugeteilte Grundstück liegen könnte. „Eine knifflige Puzzlearbeit“, so der Erste Beigeordnete.

Parallel soll auch das Bebauungsplanverfahren vorangebracht werden. Dann müssen die Erschließungsarbeiten aufgrund des Volumens europaweit ausgeschrieben werden. Bis tatsächlich ein Grundstückseigentümer sein Haus wird bauen können, wird es sicher noch einige Jahre dauern.