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Rund um die Uhr einsatzbereit

134 Einsätze im vergangenen Jahr – trotz Corona rund um die Uhr einsatzbereit

Die Beförderten.
Gemeindebrandinspektor Patrick Kilian, Bürgermeister Christian Seitz und der Erste Beigeordnete Franz Jirasek gratulierten den Beförderten (v. li.) Sven Christoph, Sandro Gonzales, André Schmitt, Felix Gumpp, Michael Martinez, Marcel Büdel, Jeremy Wittmann und Finn Sanner. Rechts der stellvertretende Gemeindebrandinspektor Andreas Windl.

Jede Menge Ehrungen und Beförderungen standen auf der Tagesordnung der Jahreshauptversammlung der Freiwilligen Feuerwehr Kriftel (FFW) am vergangenen Freitagabend in der Kleinen Schwarzbachhalle. Aufgrund der Corona-Pandemie hatte die Sitzung im vergangenen Jahr abgesagt werden müssen, so dass nun die Berichtsjahre 2020 und 2019 behandelt wurden.

Feuerwehrverein finanziell gut aufgestellt

Eine Stunde zuvor hatte sich bereits der Feuerwehrverein zur Mitgliederversammlung getroffen. Wahlen standen diesmal nicht an. Der Erste Vorsitzende Sven Mukrasch zog eine positive Bilanz: Trotz Corona konnte die Mitgliederzahl gehalten werden und der Verein ist finanziell weiterhin gut aufgestellt. „Vielen Dank an die vielen Bürgerinnen und Bürger und Firmen aus Kriftel für die Spendenbereitschaft und nicht zuletzt ein großes Dankeschön an die fördernden Mitglieder, die uns mit ihren finanziellen Beiträgen in hervorragender Weise unterstützt haben“, so Mukrasch. „Dank unserer besonnenen Ausgabenpolitik der letzten Jahre, der kontinuierlichen Einnahmeverbesserung, der Förderbereitschaft unserer Mitglieder und den Spenden konnten wir noch weitere Anschaffungen für die einzelnen Abteilungen der Wehr tätigen.“ Bürgermeister Christian Seitz bedankte sich in seinem Grußwort für diese besondere Unterstützung der Krifteler Wehr.

Jirasek: „Es galt, sich selbst zurückzustellen“

Auch in der sich anschließenden Jahreshauptversammlung der FFW wurden viele Dankesworte gesprochen: Der Erste Beigeordnete Franz Jirasek, zuständig auch für die Wehr, bedankte sich zunächst bei den Kameradinnen und Kameraden für ihren Einsatz und äußerte sich beeindruckt über die Leistung der Einsatzabteilung, die 2020 mit insgesamt 134 Einsätzen sogar mehr Einsätze zu bewältigen hatte als 2019 (129 Einsätze).

„Sie alle haben eine schwere Zeit hinter sich, denn in der Pandemie galt und gilt es, neben dem Selbstschutz auch für andere da zu sein und sich selbst zurückzustellen“, so der Erste Beigeordnete. Dennoch sei die Krifteler Wehr „immer einsatzbereit“ gewesen. Das sei nicht selbstverständlich. Er lobte die enge Zusammenarbeit von Ordnungsamt und Feuerwehr. Dass die Gemeinde der Wehr seit September 2020 einen hauptamtlichen Gerätewart als Unterstützung zur Verfügung stellt, habe sich bewährt. Jirasek: „Daniel Postel kümmert sich mit viel Engagement um die im Tagesgeschäft anfallenden Dinge im und am Feuerwehrhaus.“

134 Einsätze insgesamt, davon 36 Brände

„Zur steigenden Zahl der Einsätze kommen Arbeiten wie das Reinigen des Feuerwehrhauses, der Fahrzeuge, Ausbildungs- und Übungsdienste, Verwaltungstätigkeiten, Wartung und Prüfung des Materials inklusive Dokumentation hinzu“, betonte Gemeindebrandinspektor Patrick Kilian in seinem Bericht. Glücklicherweise würden Winterdienst und Reinigung der Sanitätsbereiche von Mitarbeitern der Gemeinde durchgeführt. Er dankte herzlich Gemeinde und Feuerwehrverein für die große Unterstützung.

Er erläuterte Einsätze und Arbeitsstunden: Unter den 134 Einsätzen 2020 waren 36 Brandeinsätze (2019: 20), 69 Hilfeleistungen, darunter ein Unwettereinsatz, und 21 Fehlalarmierungen. 19 Einsätze wurden zur Unterstützung anderer Kommunen durchgeführt. 242 Einsatzstunden und 2.087 Personalstunden kamen zusammen. „Veranstaltungen wie Ferienspiele, Spiele im Park, Martinsumzug, Volkstrauertag und Brandschutzerziehung wurden in Folge der Corona-Pandemie auf ein Minimum reduziert beziehungsweise fanden überhaupt nicht statt“, so Kilian. An 39 Tagen angesetzter Ausbildung (jeweils zwei Stunden) nahmen 585 Kameradinnen und Kameraden teil. Außerhalb der Einsätze wurden weitere 2299 Personalstunden erbracht. Die Einsatzabteilung hatte am 31. Dezember 2020 48 Mitglieder, vier davon sind Frauen. Aus acht Mitgliedern besteht die Alters- und Ehrenabteilung.

Engagement für Allgemeinwohl lässt nach

„Das Arbeitspensum in der Freiwilligen Feuerwehr wird immer zeitraubender und umfangreicher. Die Ansprüche an die Tätigkeiten der Freiwilligen Feuerwehr steigen nach wie vor weiter an. Auch das Interesse sich ehrenamtlich für das Allgemeinwohl zu engagieren, hat sich in der Bevölkerung leider nicht zum Positiven gewendet. Somit müssen die steigenden Anforderungen, von den wenigen Helfern, die noch bleiben, kompensiert werden“, bedauert der Gemeindebrandinspektor. Der Nachwuchs werde weiterhin zu 95 Prozent aus der Jugendfeuerwehr gewonnen. Im Berichtsjahr 2020 sei erstmals einen Anstieg an externen Zugängen zu verzeichne gewesen, ebenso zwei Quereinstiege. „Bis die Zugänge jedoch vollständig eingesetzt werden können, müssen noch einige Ausbildungsstunden und Lehrgänge absolviert werden“, so sein Fazit.

Die Corona-Beschränkungen haben sich stark ausgewirkt: Der Übungsdienst mit Präsenz wurde ausgesetzt und auf Online-Dienstabende umgestellt. Auch die Übungen der Kinder-und Jugendfeuerwehr habe dies stark getroffen.

Einsatzfähigkeit trotz Corona immer gegeben

Um die Einsatzfähigkeit der Feuerwehr aufrecht zu erhalten, wurden unter anderem die Fahrzeugbesatzungen auf ein Minimum reduziert und auch die Wartungs- und Instandsetzungsarbeiten massiv heruntergefahren, um den Kontakt untereinander so gut es ging einzuschränken. „Dies alles hatte auf lange Sicht natürlich zur Folge, dass die Praxis und Routine im Umgang mit der Ausrüstung fehlte“, so seine Beobachtung. „Somit wurde der Übungsdienst in kleinen Gruppen und immer angepasstem Hygienekonzept im September wieder aufgenommen.“ Fast alle Lehrgänge auf Kreis- und Landesebene wurden dagegen abgesagt. Die Landesfeuerwehrschule stellte den Ausbildungsbetrieb vorübergehend vollständig ein.

Erfreulich: Das bei der Feuerwehr Kriftel erarbeitete und umgesetzte Hygienekonzept erwies und erweist sich als sehr effektiv. „Bis zum heutigen Tage gab es in unseren Reihen keine Verbreitung erkrankter Kameradinnen und Kameraden auf den Rest der Mannschaft“, so das positive Fazit. „Trotz der vielen Aufgaben und Tätigkeiten, sind wir auch weiterhin 24 Stunden, 7 Tage die Woche und 365 Tage im Jahr für die Sicherheit der Bürgerinnen und Bürger der Gemeinde Kriftel da!“

25 Mitglieder in der Jugendfeuerwehr

Für die Jugendfeuerwehr konnte Heinz Schneider berichten, dass diese Ende des vergangenen Jahres 25 Mitglieder zählte, darunter sind zwei Mädchen. „Es konnten zwei Mitglieder der Kinderfeuerwehr in den Dienst der Jugendfeuerwehr übernommen werden. Das zeigt wieder einmal, wie wichtig die Kinderfeuerwehr für uns alle ist“, betonte er. Insgesamt leistete die Jugendfeuerwehr 1252  Personalstunden.  Aufgrund der Corona-Pandemie mussten etliche Übungsstunden und Ausflüge ausfallen. Dennoch sei es möglich gewesen, durch Bildung kleiner Gruppen den Übungsbetrieb wieder aufzunehmen.

Kinderwart Sven Mukrasch berichtete über die Aktivitäten der Kinderfeuerwehr in den letzten zwei Jahren. Anfang 2020 habe die Kinderfeuerwehr Kriftel 13 Mitglieder gehabt. Seitdem wechselten zwei Mitglieder in die Jugendfeuerwehr. „Der Ausbildungsplan für das erste Quartal war schon geschrieben, als es hieß, wir dürfen keinen Präsenz-Unterricht mehr machen“, berichtete er. So überlegte sich das Ausbilderteam Aufgaben, die die Kinder auch zu Hause lösen konnten. Einmal die Woche gab es Post für die Erdbeerlöscher, verteilt durch das Betreuerteam. Erstmalig fand auch ein virtuelles Treffen statt. Aktivitäten und Ausflüge mussten abgesagt werden. Auch die Alters- und Ehrenabteilung traf sich coronabedingt nicht.

Silbernes Brandschutzehrenzeichen für Fleckenstein und Maach

Beliebter und erwarteter Tagesordnungspunkt jeder Jahreshauptversammlung sind die Ehrungen und Beförderungen. Da nicht alle Geehrten und Beförderten persönlich anwesend sein konnten, werden einige Ehrungen und Auszeichnungen noch nachgeholt.

Kreisbrandinspektor Kai Beuthien überreichte an Till Fleckenstein und Rachid Maach jeweils das Silberne Brandschutzehrenzeichen am Bande für 25 Jahre Zugehörigkeit zur Feuerwehr. Beuthien übergab ebenso etliche Ehrenmedaillen des Nassauischen Feuerwehrverbandes: In Gold ging es an Patrick Kilian und Andreas Möller, in Silber an Marcus Burg, Florian Conrad, Pasquale Fiore, Sebastian Hasenbach, Tobias Horwatitsch, Sven Mukrasch, Christian Neff, Daniel Postel, Simone Stadi-Willms und Markus Ziegler.

Befördert wurden Simone Falk zur Oberfeuerwehrfrau, Felix Gumpp und Marcel Büdel zum Oberfeuerwehrmann, Sandro Gonzales und Sven Christoph zum Feuerwehrmann, Moritz Grebe, Nikolas Hilger, Johannes Müller, Finn Sanner und Jeremy Wittmann zum Feuerwehrmannanwärter, Nadine Radünz zur Feuerwehrfrauanwärterin, Michael Martinez zum Oberlöschmeister sowie Mark Scherer und André Schmitt zum Löschmeister.

Der Erste Beigeordnete Jirasek überreichte ihnen allen jeweils ein Geschenk der Gemeinde. Eine Urkunde und Anerkennungsprämie für zehnjährige aktive Zugehörigkeit in der Einsatzabteilung der Wehr konnte an Markus Bovenschen, Tim Christoph und André Schmitt noch nicht überreicht werden, da die Unterlagen noch nicht bei der Gemeinde eingetroffen sind. Die Übergabe wird aber in Kürze nachgeholt.

Foto 1: Gemeindebrandinspektor Patrick Kilian, Bürgermeister Christian Seitz und der Erste Beigeordnete Franz Jirasek gratulierten (v. li.) Andreas Möller, Rachid Maach, Till Fleckenstein, Sven Mukrasch, Christian Neff (vorne), Markus Ziegler (hinten), Sebastian Hasenbach, Simon Stadi-Willms und Daniel Postel, die Auszeichnungen erhielten. Rechts: der stellvertretende Gemeindebrandinspektor Andreas Windl.