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DAS passiert in Kriftel

Beachtlich: 264 Wohnungen

Gemeinde verfügt über beachtliches Angebot an günstigem Wohnraum

Bürgermeister Christian Seitz legte jetzt in den Ausschüssen den jährlichen Bericht des Gemeindevorstandes über die wohnungswirtschaftlichen Tätigkeiten der Gemeinde vor. Das Fazit des Berichts fällt erneut positiv aus: „Die Wohnungswirtschaft der Gemeinde erstreckt sich 2021 über insgesamt 264 Wohnungen im Eigentum beziehungsweise Belegungsrecht. Im Vergleich zu anderen Städten und Gemeinden verfügt sie damit über ein beachtliches Angebot von günstigem Wohnraum.“

2021 konnten insgesamt 18 Wohnungen vergeben werden, davon wurden drei von der Gemeinde Kriftel neu vermietet und 15 Wohnungen durch die Gemeinnützige Wohnungsbaugesellschaft Kriftel (Gewobau) vergeben. Besonders groß, so Seitz, sei der Bedarf an günstigen Wohnungen für große Familien, Alleinerziehende mit Kindern sowie ältere Menschen. Die Zahl der bei der Gemeinde wohnungssuchend gemeldeten Haushalte habe mit aktuell 118 im Vergleich zum Vorjahr (2020: 122) keine große Veränderung gezeigt. Davon sind 101 Haushalte Krifteler Wohnungssuchende, 17 Haushalte sind von außerhalb registriert. Vorrangig werden Krifteler Wohnungssuchende berücksichtigt.

Der Gemeindevorstand begrüße die wohnungspolitische Strategie der Gewobau, mit dem Projekt an der Raiffeisenstraße Wohnraum für Haushalte mit niedrigem und mittlerem Einkommen zu schaffen und insbesondere auch Wohnungen für größere Familien zu errichten, so der Bürgermeister. Die Gewobau stehe kurz vor der Beschlussfassung und Beauftragung über das in ihrer Geschichte größte Wohnungsbauprojekt.

Vorzeigeprojekt Raiffeisenstraße Mitte/Ende 2023 fertig

„Mit dem Bauvorhaben soll im Bereich des geförderten Wohnungsbaus ein Projekt umgesetzt werden, welches vorbildhaft für nachfolgende Projekte sein soll. Die Gewobau möchte in puncto Klimaschutz ihren Beitrag leisten und kann dies mit der gewählten Holzmodulbauweise in vorbildlicher Form umsetzen“, so der Erste Beigeordnete Franz Jirasek. Das Vorhaben umfasst vier Gebäude mit drei beziehungsweise vier Geschossen, insgesamt 48 Wohneinheiten und circa 3.500 Quadratmeter Wohnfläche. Alle Wohnungen von der 1-Zimmer-Wohnung bis hin zur 5-Zimmer-Wohnung sind barrierefrei. Es soll preisgebundener Wohnraum für geringe und mittlere Einkommen entstehen. Aktuell wird von einer möglichen Fertigstellung des Vorhabens in der zweiten Jahreshälfte 2023 ausgegangen.

Die Wohnungswirtschaft der Gemeinde Kriftel erstreckt sich über eigene Wohnbauten, Belegungsrechte für fremdes Wohneigentum und über den Wohnungsbestand der Gemeinnützigen Wohnungsbaugesellschaft Kriftel mbH. „Es hat sich dabei bewährt, sich schon sehr früh in den Bau von günstigem Wohnraum zu investieren. Auch die Gründung der Gewobau im Jahr 1970 hat maßgeblich zum Aufbau dieses enormen Wohnungsbestandes geführt“, heißt es im Bericht. 2019 habe die Gemeinde die Wohnungsverwaltung für weitere fünf Wohneinheiten im Wohnhaus Backhausstraße 2 übernommen. Das Wohnhaus befindet sich im Eigentum der Katholischen Kirchengemeinde. Abrechnungsmodus und Abwicklung der Hausverwaltung sind stark an das bestehende Vertragsverhältnis zur Verwaltung der „Karlsbader Straße 13-15“ (Josef-Wittwer-Haus II) angelehnt.

Neben den beiden genannten Wohnhäusern hat die Gemeinde Kriftel noch Belegungen im Wohnhaus „Elsa-Brandström-Straße 1-3“. Derzeit sind noch vier Wohnungen in der Belegung. Mit einer vorausschauenden Planung auf das Neubauprojekt „Raiffeisenstraße“ gelte es mit den derzeitigen Mietern abzustimmen, ob sie an einem Wohnungstausch in die Raiffeisenstraße interessiert sind, um die Rückgabe der Mietsache an den Eigentümer zu vollenden.

Drei Wohnungsvergaben an Asylbewerber

Im Jahr 2021 wurden insgesamt 18 Wohnungswechsel vorgenommen. „Für Asylberechtigte stellt sich die Wohnungssuche oftmals als eine große Herausforderung dar. In den ersten drei Monaten können Asylbewerber keine Wohnung mieten. In diesem Zeitraum sind sie dazu verpflichtet, in Gemeinschaftsunterkünften des Main-Taunus-Kreises zu wohnen“, zeigt der Bericht auf. „Erhält dieser Bewerberkreis eine Aufforderung zum Auszug auf der Gemeinschaftsunterkunft, werden diese in die Liste der Wohnungsbewerber aufgenommen. Von den insgesamt 18 erfolgten Wohnungswechseln im Jahr 2021 wurden drei Wohnungsvergabe an anerkannte Asylbewerber vorgenommen.“

Der Wohnberechtigungsschein (WBS) berechtigt die Bewerber zum Bezug einer belegungsgebundenen Mietwohnung. Mit der Erteilung des WBS wird sichergestellt, dass eine belegungsgebundene Wohnung nur Wohnungsbewerbern zugutekommt, die mit Steuermitteln subventioniert wurde. Um zu prüfen, ob die jeweilige Einkommensgrenze eingehalten wird und ob der Wohnberechtigungsschein noch aktuell oder verlängert werden muss, wird in regelmäßigen Abständen durchgeführt. Einen Anspruch haben grundsätzlich die Haushalte, deren Einkommen die Einkommensgrenzen nicht überschreitet (Single-Haushalt 16.351 Euro pro Jahr; Zweipersonenhaushalt 24.807 Euro/Jahr, jede weitere Person 5.639 Euro/Jahr). Neben der Förderung von Wohnungen für Haushalte mit kleinem Einkommen (klassische Sozialwohnungen) können nun auch Haushalte mit mittlerem Einkommen den Zugang einer preisgünstigen Wohnung erhalten. „Durch das anstehende Bauprojekt in der Raiffeisenstraße wird die Gemeinde Kriftel auch diesem Bewerberkreis weitere Wohneinheiten anbieten können“, so Seitz.

Die Zahl der älteren Menschen, die sich für das Josef-Wittwer-Haus anmelden wollen, ist aufgrund des demografischen Wandels ansteigend. „Viele ältere Menschen wollen nach dem Tod des Partners nicht mehr in ihren Wohnungen und Häusern bleiben“, heißt es im Bericht. Auch konnte festgestellt werden, dass aufgrund des Renteneintritts mehr Nachfragen auf eine Wohnung in der Josef-Wittwer-Anlage bestehen. Mit dem Bezug einer Wohnung in der Seniorenwohnanlage bleibe die Selbständigkeit bewahrt und Angehörige würden entlastet.