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Sanierungen stehen an

Warten auf die Fußgängerampel, weniger Raser und eine neue Fahrrad-Reparaturstation

Fast eine Dreiviertelstunde Redezeit brauchte der Erste Beigeordnete Franz Jirasek für seine Mitteilungen im Planungsausschuss am Montagabend. Viele Themen hatten sich in den letzten Wochen und Monaten „angesammelt“.

Ampel an der Kreuzung Gutenbergstraße

Eigentlich war die Installation einer Fußgängerampel an der ehemaligen und mittlerweile entschärften „Gefahrenkreuzung Gutenbergstraße“ für Juni angekündigt worden. Auf mehrfaches Nachfassen der Gemeinde hin habe Hessen Mobil nun mitgeteilt, dass der Termin nicht gehalten werden könne. "Gründe für die Verzögerung sind die Verzollung bei der Einfuhr der Bauteile in die Europäische Union aus England und die Lieferengpässe für die Baustoffe und -teile wegen der Rohstoffknappheit", zitierte Jirasek aus der E-Mail von Hessen Mobil.

Da die Kreuzung lange als Unfallschwerpunkt galt, hatte Hessen Mobil 2018 in sechsmonatiger Bauzeit die Kreuzung umgebaut. Für Fußgänger und Radfahrer wurde dadurch die Querung der L 3011 an der Gutenbergstraße deutlich gefährlicher. Im Frühjahr 2019 teilte Hessen Mobil mit, dass Angebote für die Ampel vorlägen. Für den barrierefreien Ausbau war die Gemeinde bereit, Mehrkosten von rund 9000 Euro zu übernehmen.

2020 hatte Hessen Mobil „Corona“ als Grund der Verzögerungen angegeben. Auf ein Schreiben des Ersten Beigeordneten hin, in dem er seinem Ärger Luft machte, kam es kurzfristig zu einem neuen Ortstermin. Doch 2020 verstrich ohne einen Baubeginn, am 9. April 2021 teilte Hessen Mobil der Gemeinde mit, dass die Signalbau-Firma die Ausführung für Mai/Juni "in Aussicht gestellt" habe. Nun korrigiert die Behörde: Die bauliche Ausführung verschiebe sich um etwa drei bis vier Wochen.

Neue Fahrrad-Reparaturstation

Auf Antrag der GRÜNEN hin hat die Gemeinde im Mai eine zweite Fahrrad-Reparaturstation bestellt. „Diese wird voraussichtlich Ende Juli geliefert“, so Jirasek in den Ausschüssen. „Sie verfügt über die gleiche Ausstattung wie die Station, die bereits am Bahnhof installiert wurde, und soll im Bereich Schwarzbachhalle/Parkbad aufgestellt werden.“ Kosten: 1.200 Euro (zuzüglich Fundament).

Fallzahlen an stationären Blitzern rückläufig

Die Zahl der geblitzten „Verkehrssünder“ an den Geschwindigkeitsmessanlagen in der Frankfurter Straße und der Kapellenstraße ist rückläufig. „Über die Jahre ist ein deutlicher Rückgang der Fallzahlen festzustellen. Derzeit bewegen wir uns bei nur noch einem Drittel der Fallzahlen von Anfang 2018“, so der Erste Beigeordnete. Wurden im März 2018 hier noch 1.832 Fahrzeugführer geblitzt, waren es im gleichen Monat ein Jahr später 1.210 (minus 24,7 Prozent), 2020 nur noch 911 und 2021 ging die Zahl im selben Monat sogar auf 739 zurück. Dies sei jedoch teilweise auf den Rückgang des Verkehrs auf Grund von Corona zurückzuführen. Die monatlich die Geräte in der Frankfurter Straße passierenden Fahrzeuge (in eine Richtung) sind von 140.000 auf etwa 110.000 gefallen.

Baumpflege wird aufwendiger

Bei der turnusmäßigen Baumkontrolle im Dezember 2020 wurden viele Bäume erfasst, die Schäden aufweisen oder die bereits abgestorben sind. Trotz aufwendiger Maßnahmen im Vorjahr, steige der Pflegeaufwand weiter, so Jirasek: „Insbesondere Maßnahmen wie Totholzentfernung, Kronenreduktion und Fällungen nehmen immer weiter zu.“ Zusammen mit einem Baumsachverständigenbüro sei ein umfangreiches Leistungsverzeichnis über die Pflegemaßnahmen erstellt worden. Geschätzter Auftragswert: 85.000 Euro. Einige dringende Pflegearbeiten an sensiblen Orten wie Kinderspielplätzen, auf dem Gelände der Kitas, auf dem Friedhof oder im Parkbad, wurden von lokalen Bauimpflegefirmen bereits erledigt, der Rest wurde öffentlich ausgeschrieben.

Sanierung von Gebäuden

Die Heizungsanlage im Feuerwehrgerätehaus ist nicht mehr funktionsfähig. Für das 22 Jahre alte Modell gibt es keine Ersatzteile mehr. Sie muss erneuert werden. Kosten: rund 15.000 Euro.

Die Teilerneuerung der Brandmeldeanlagen in der Schwarzbachhalle und der Kita St. Elisabeth ist in der Planung. Im Haushalt 2021 sind jeweils 25.000 Euro eingestellt. Angebote werden zurzeit geprüft.

Der Warmwasserspeicher auf der Schwarzbachhalle, der für die Gaststätte zuständig ist, ist undicht und muss erneuert werden. Kosten: rund 6.000 Euro.

Das Dach des Hauses der Vereine muss altersbedingt erneuert, das Dach über den Wohnungen (nach den Vorgaben des Gebäudeenergiegesetzes) gedämmt werden. Aus den Vorjahren stehen dafür noch 190.000 Euro zur Verfügung. „Voraussichtlich werden diese Mittel nicht ausreichen, da es in den letzten Monate teilweise zu überproportionalen Preissteigerungen bei Holz und Dämmstoffen gekommen ist“, informierte der Erste Beigeordnete in den Ausschüssen. Die öffentliche Ausschreibung der Leistungen soll in Kürze erfolgen.

Das Dach der Großen Schwarzbachhalle ist ebenfalls in die Jahre gekommen (30 Jahre alt) und muss erneuert werden. Bei Starkregen dringe des Öfteren Wasser in die große Halle ein, so Jirasek. 585.000 Euro stellt die Gemeinde im Haushalt zur Verfügung. Die Maßnahme wird mit 145.200 Euro aus dem Kreisinvestitionsfond gefördert.

In der Planung befindet sich die Installation eines Sonnenschutzes (Markise) für die Kita Obstgärtchen. 5.000 Euro sind dafür im Haushalt vorhanden.

Neubau einer Toilettenanlage am Bahnhof

Die Toilettenanlage am Platz von Airaines entspricht nach mehr als 30 Jahren nicht mehr den heute gewünschten baulichen und hygienischen Standrads und ist zudem nicht behindertengerecht. Sie soll durch einen Neubau ersetzt werden. Im Haushalt 2021 ist ein Betrag von 189.990 Euro für den Neubau veranschlagt. Mit Abbruch der Anlage und Fundament, Wege und Tiefbauarbeiten sowie Elektroinstallation ist insgesamt mit Kosten von 255.000 Euro zu rechnen. Zurzeit läuft noch eine Bewerbung um Fördergelder bei Hessen Mobil. „Werden sie bewilligt, kann 2022 mit dem Bau begonnen werden“, so Jirasek.