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Stimmen sind nicht eingerostet

Liederkranz:  Beeindruckende stimmliche Präsenz trotz zweijähriger Pause

Mit Herzenswärme zum Erfolg! Na also, geht doch! Nach mehr als zweijähriger Bühnenabstinenz wollte der Gesangverein Liederkranz der Pandemie mit diesem Auftritt am Sonntag im Rat- und Bürgerhaus ein Schnippchen schlagen und endlich Flagge zeigen, was ihm gelungen ist. Zwei der drei Chöre, die Damen und der Kammerchor, stellten schlüssig unter Beweis, dass die Stimmen ihrer Mitglieder nicht eingerostet sind.

Leider sind nach so langer Zeit des verordneten Schweigens nicht mehr alle dabei, was jedoch der stimmlichen Präsenz keinen Abbruch tat. Im Gegenteil: Die acht Damen und zwei Herren der „Quintessenz“ vermittelten authentisches, kammermusikalisches Flair, worin ihnen die Damen der „Choryfeen“ keinesfalls nachstanden. Dabei beeindruckte die stilistische Vielfalt beider Ensembles. Die Leitung oblag Svitlana Tulchiner (Frauen) und Konstantin Karklisiyski (Kammerchor). Beide überzeugten, am Flügel sitzend, mit ihrem authentischen Dirigat, dem die Chöre aufmerksam folgten.

Die meist beschäftigte Person war der Chorleiter, denn Karklisiyski spielte zusätzlich Violoncello und moderierte die Veranstaltung. Seine instrumentalen Beiträge, die er mit der Pianistin Anca Lupu höchst professionell gestaltete, gehörten zu den Höhepunkten des Konzerts, das er als „klein“ angekündigt hatte. Nun, es wurden fast neunzig pausenlose Minuten! Vielleicht hätte er seine charmant-eloquenten Erläuterungen ein bisschen knapper halten können, denn eigentlich sprach die Musik ohnehin für sich. Das aufmerksam lauschende Publikum, auf Abstand sitzend (3G), spendete allen Mitwirkenden dankbaren Applaus. Na also, geht doch! Dietmar Vollmert