- Rathaus & Politik
- Leben & Umwelt
- Kultur & Freizeit
- Wirtschaft & Wohnen
Insektenhotel am Bahnhof aufgestellt
Hier finden Bienen, Käfer und Co. ein sicheres Versteck
„Eines unserer besonderen Aktivitäten der letzten Jahre ist der Bienenschutz, dem wir uns mit unserer eigenen Aktion Save the bees verschrieben haben“, erzählt Heiner May von der Raritätengärtnerei Tropica, die es dieses Jahr 30 Jahre in Kriftel gibt. In ihrem Gartencenter seien nicht nur alle Pflanzen gesondert ausgezeichnet, die von Bienen und anderen Nützlingen gerne angeflogen werden. Auch Samentüten mit bienenfreundlichem Saatgut werden kostenlos an alle Nützlingsfreunde verteilt.
Am Dienstagvormittag hat er gemeinsam mit Ehefrau und Tropica-Geschäftsführerin Silvia May sowie mit ihrem Sohn, Geschäftsführer Oliver Prusko, der Gemeinde anlässlich des Geschäftsjubiläums ein wertvolles Geschenk übergeben: ein imposantes „Nützlingshotel“ im Wert von 1.000 Euro. Der bunte Rückzugsort für Bienen, Käfer und Co. wurde direkt neben dem Bahnhof im 2020 neu gestalteten, bienenfreundlich bepflanzten Staudenbeet aufgestellt, wo es auch Passierende auf ein wichtiges Thema aufmerksam macht: den Erhalt unserer Umwelt. Und da fällt Bienen eine wichtige Aufgabe zu.
Bienenfreundliche Pflanzaktionen
„Das Hotel passt gut zu unseren vielen bienenfreundlichen Pflanzaktionen“, freut sich der Erste Beigeordnete Franz Jirasek, der sich für das Geschenk herzlich bedankte. Der Verein „Main-Taunus Naturlandschaft und Streuobst“ hatte das Projekt „Wildstaudenbeet für Insekten vor dem Bahnhof in Kriftel“ im Juli 2019 bei der Umweltlotterie angemeldet und am 10. Januar 5.000 Euro gewonnen. 5.000 Euro gab der Verein noch aus der eigenen Kasse dazu. Etwa 3.000 Euro kamen von der Gemeinde, denn das Beet musste für die Bepflanzung zunächst vorbereitet, also der Rasen abgeschält und der Boden maschinell aufgelockert werden. In kürzester Zeit ist ein wahres Blühparadies daraus geworden.
Jirasek: „Wir haben es uns – insbesondere durch den Rückgang der Artenvielfalt und das massive Insektensterben der letzten Jahre - zum Ziel gesetzt, verschiedene Flächen der Gemeinde ökologisch aufzuwerten und dadurch Nahrung und Lebensraum für viele Arten zu schaffen.“ Im Zuge der „grünen Revolution“ in Kriftel waren in der Nähe im Frühsommer 2019 bereits drei Beete (80 Quadratmeter) rund um den Brunnen „Lebensspender“ mit 250 heimischen und insektenfreundlichen Stauden bepflanzt worden. Anfang 2020 wurden weitere Wildstaudenbeete hinter der neugestalteten Bushaltestelle in der Oberweidstraße und direkt vor dem Rathaus als „Bienenparadies“ angelegt.
Das Wildstaudenbeet am Bahnhof besitzt im Gegensatz zu einem intensiv gepflegten Rasen wichtige Nahrungs- und Lebensraumfunktionen für zahlreiche heimische Insekten wie Schmetterlinge, Wildbienen und Käfer. „Auch zahlreiche Vogelarten, sowohl samen- als auch insektenfressende, profitieren davon“, sagt Jirasek, der hofft, damit Bürgerinnen und Bürger auf diese Weise alternative und ökologische Pflanzkonzepte aufzuzeigen und sie zum Nachmachen anzuregen.