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DAS passiert in Kriftel

Erbschaft für das Heimatmuseum

Gemeindearchivar Wilfried Krementz hört im Sommer nach 30 Jahren auf

Dass Wilfried Krementz sich ehrenamtlich und in vorbildlicher Weise mit der Aufarbeitung und Dokumentation der Historie von Kriftel befasst, dass wird jedes Jahr wieder in den ersten Ausschusssitzungen des Jahres gewürdigt. Jedes Jahr legt Krementz, der bereits mit der Ehrenplakette der Gemeinde Kriftel und dem Ehrenbrief des Landes Hessen gewürdigt wurde, den Mandatsträgerinnen und Mandatsträgern seinen Jahresbericht vor. In diesem Jahr war es wohl der letzte, den er allein unterzeichnete: Denn nach 30 Jahren als Gemeindearchivar und der intensiven Betreuung der Heimatkundlichen Sammlung in der Hofreite „Schulstraße 2“ gibt er Mitte dieses Jahres diese Aufgabe ab. Ein Nachfolger ist schon gefunden: Der Krifteler Dr. Detlef Ralf Krause, der als Historiker seit 1988 das historische Archiv der Commerzbank AG in Frankfurt am Main leitet und demnächst in den Ruhestand geht, wird bereits von Krementz „eingearbeitet“. Ein ausführlicher Bericht folgt.

Im Sozialausschuss war die Drucksache bereits intensiv beraten worden und Bürgermeister Christian Seitz sowie alle Fraktionen hatten die außergewöhnliche Leistung von Krementz gewürdigt. Diese Würdigung fasste Alex Feist, der Vorsitzende der Gemeindevertretung, jetzt noch einmal in der vergangenen Gemeindevertretersitzung zusammen und bedankte sich bei Krementz für diesen ganz besonderen, jahrzehntelangen ehrenamtlichen Einsatz rund um die Erforschung, Dokumentation und Präsentation der Heimgeschichte der Gemeinde Kriftel. Eine offizielle Verabschiedung wird es dann im Sommer geben, wenn der „Staffelstab“ endgültig in neue Hände übergeben wird.

In seinem Jahresbericht hat Krementz seine vielfältigen und umfangreichen Tätigkeiten im Jahr 2022 dargestellt: Im Frühjahr waren die Besuchszahlen des Heimatmuseums coronabedingt noch „übersichtlich“, über mangelnde Besucher brauche er sich inzwischen aber nicht mehr zu beklagen, schreibt der Gemeindearchivar. Im Juni hielt er einen Vortrag zum Thema „Als Kriftel evangelisch war“ in der evangelischen Kirche, im September führte er Interessierte am Tag des offenen Denkmals zu den acht im Ort befindlichen Steinkreuzen. Eine weitere Führung folgte für die Mitarbeiter/innen des Kreishauses zur Kirche St. Vitus und zur Bonifatiuskapelle. Mit seiner Frau Waltraud hat er außerdem mehrfach die Vitrine im Rat- und Bürgerhaus mit verschiedenen Exponaten befüllt.

Für das Jahrbuch des Main-Taunus-Kreises 2023 hat er wieder recherchiert und einen interessanten Text mit dem Titel „Lina Dillmann aus Kriftel (1917-2013), Ordensfrau der Kleinen Schwestern von Jesu, ein aufopferndes Leben im Dienst des Nächsten“ verfasst. Mit Lina Dillmann hatte er sich mehrfach unterhalten und sie hatte dem Museum viele persönliche Unterlagen übergeben. Auch interessierte Krifteler Bürgerinnen und Bürger hat er zu historischen Themen und Fragen beraten.

„Gefreut habe ich mich über die vielen Zuwendungen, die das Museum 2022 erhalten hat. Manches konnte ich gar nicht annehmen, da dies die Aufbewahrungsmöglichkeiten des Museums überschritten hätte“, schreibt er in seinem Bericht. Verwundert sei er über ein Schreiben des Amtsgerichts Frankfurt gewesen, dass dem Museum von einem verstorbenen Ehepaar eine sehr alte Bibel und eine Puppensammlung vermacht wurde.