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Großer Andrang an der WGS
Drei Schulen auf einen Blick – großer Andrang und viel Lob
Wenn es einen Gradmesser für die Beliebtheit oder das Interesse an einer Veranstaltung gibt, dann mit Sicherheit der Mangel an Parkplätzen. Am Samstag, den 18. November, am Tag der offenen Tür an der Krifteler Weingartenschule, war im ganzen Viertel kein einziger mehr zu ergattern. Aber es gab ja auch einiges zu sehen, Neues zu entdecken und Unerwartetes zu bestaunen in der kooperativen Gesamtschule.
Schon am Eingang wurde man freundlich eingestimmt: Von charmanten Empfangsmädchen und Jungen bekam jeder Gast mit einem Lächeln eine Süßigkeit und einen Flyer mit dem Tagesprogramm in die Hand gedrückt. Das freute auch Besucherin Nadine Ohrbeck mit ihren Kindern Finja (12) und Silas (9) aus Sulzbach. Sie war selbst Schülerin der WGS gewesen, „und zwar gerne“, wie sie betont. Sie schätze unter anderem das Ganztagsangebot der Schule. Silas ist Lego-Fan und hatte bei Lego Minds unter seinesgleichen Riesenspaß. Tochter Finja hat die Schulband unter der Leitung von Musiklehrer Stanislav Malkeev am besten gefallen. Ebenso schöngeistig unterwegs waren das Schwarze Theater unter Leitung von Johanna Bender und die Theater AG mit Jana Such.
Begehrte Schulführungen
Bei der Anmeldung für die Schnupperstunden der vierten Klassen war der Ansturm gewaltig. Die Lehrerinnen Julia Gattinger und Mira van’t Hoofd waren sehr beschäftigt bei zwischenzeitlich bereits 220 Anmeldungen aus dem Main-Taunus-Kreis und 150 aus Frankfurt. Auch die halbstündig durchgeführten Schulführungen werden sehr gut nachgefragt. Dabei wurde deutlich, dass Viele das an die Schule angrenzende Freizeithaus nicht kennen, so Schulführerin Zoe aus der R8c.
Bei einem solchen Anlass waren auch viele Ehemalige an ihre alte Schule gekommen: Luana, mittlerweile 23 Jahre alt und Studentin, war mit Schwester Laura (11) da. Dass jetzt so viele junge Lehrer da sind, finde sie gut. Ein Generationswechsel. „Die WGS-Shirts gehen weg wie warme Semmeln“, meldete Elternbeiratsvorsitzende Melanie Hirt am Stand des Fördervereins.
Durchlässige Schulzweige
In den oberen Stockwerken war es richtig voll. Was ist das Geheimnis? Der neue Schulleiter Dr. Christoph Richter betonte: „Hier werden alle sehr gut aufgenommen. Die Zusammenarbeit mit Eltern, Schülern und Lehrkräften ist eng verzahnt. Man fördert jedes Kind nach seinen Fähigkeiten. Die WGS ist eine kooperative Gesamtschule mit Ganztagsbetreuung und hat mit Hauptschule, Realschule und Gymnasium für jeden die geeignete Schulform. Eigentlich drei Schulen in einer Schule. So bleiben bei einem Zweigwechsel die Schülerinnen und Schüler auf ihrer vertrauten Schule.“ Zudem sei die WGS als Mint-Schule in den naturwissenschaftlichen Fächern ganz vorne mit dabei. Technik werde an der WGS großgeschrieben.
Christian Wolf hat eines seiner Kinder bereits auf der WGS. Auch er selbst war Schüler hier „und das gerne“, wie er unterstreicht. Seine Lehrer waren „klasse“ und sein Sohn aus der G6b ist auch begeistert. Tochter Mia (9) soll auch hierher. Am besten hat ihr das Chemie-Experiment gefallen. „Super, wie Flüssigkeiten plötzlich Regenbogenfarben ergeben“, schwärmte sie. In den oberen Stockwerken ist auch die Weingärtchen-AG mit vielen Pflanzen vertreten. Schüler Simon aus der R6c pries die Pflanzen professionell an und verkaufte sie mit seinen Kumpels Lenny und Adrian.
Engagiert waren auch die Erbauer des Roboters, der selbstständig mit einem Schild durch die Gänge fuhr, auf dem er zum Besuch der Lego-Mind-Räume einlud. Dieser Roboter ist von drei Schülern programmiert worden: Leonard, Mark (beide R8c) und Ben (R9a) sind megastolz auf ihre Kreation. Die drei haben lange daran gearbeitet und glauben fest an ihre Zukunft in der KI-Welt von morgen.
Berufsberatung per Virtual Reality
Herr Brandes war mit Tochter Josefine (10) im Nebenraum am Mikroskop. Sie beobachtete Wasserflöhe. Ganz hinten in einer Ecke standen drei kleine Menschen mit sehr großen schwarzen Brillen. Sie sahen eine virtuelle Welt. Hier fand die Berufsberatung an diesem Samstag statt. Mit VR Brillen (Virtual Reality) wurde simuliert, wie Berufe, zum Beispiel Elektrotechnik, sich anfühlen. Davina, David und Yechan aus der G9c erklärten unermüdlich, wie das geht und halfen den interessierten Kindern dabei, ihre Brillen aufzusetzen. „Das war megainteressant!“, lautete das einstimmige Urteil.
Man merkte schnell: Digitalisierung ist ein wichtiges Thema an der WGS. Für ihre Schattenseiten gibt es an der Schule die sogenannten Digitalen Helden. Das sind Schülerinnen und Schüler, die digitale Probleme in den sozialen Medien zur Sprache bringen und betroffenen Schülern helfen. Digitales Mobbing und andere Probleme in sozialen Medien werden aufgegriffen und geklärt.
Die viel gelobten Chemieexperimente wurden von Lehrerin Emine Tunay angeleitet. Chromatographie und andere Experimente wurden gerne ausprobiert. Die Identifizierung von Säuren und Laugen ergeben einen richtigen „Wow- Effekt“, wie sie sagt. Kollege Christian Büchi erklärte in Physik währenddessen nebenan geduldig das Hebelgesetz. Grundsätzlich gelte: „Am stärksten ist man, wenn man den Kopf benutzt.“
Den meisten Eltern kommt die multiple Ausrichtung der WGS sehr entgegen. Das kann auch Gymnasialzweigleiterin Nicola van de Loo bestätigen. Sie betonte die sprachliche Orientierung der Schule. Neben Englisch stehen als zweite Fremdsprache im Gymnasialzweig Spanisch, Französisch und Latein zur Auswahl. Da die Schule ihre Zöglinge nach der 10. Klasse entlasse, sei eine frühe Lern- und Ausbildungsrichtung sehr wichtig. „Bei uns werden Schülerinnen und Schüler nachhaltig auf Berufswege und auf die höheren Klassen an den weiterführenden Schulen vorbereitet“, lautete ihr Resümee. Alexander van de Loo