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DAS passiert in Kriftel

Uwe Lornatus komplettiert Ortsgericht

Uwe Lornatus ist neuer Schöffe beim Ortsgericht

Im Januar hat Uwe Lornatus (64) endlich das Ernennungsschreiben des Amtsgerichtes Frankfurt zum Ortsgerichtsschöffen für das Ortsgericht Kriftel im Briefkasten gehabt. Schon im vergangenen Jahr hatte er sich für dieses Amt beworben, die offizielle Ernennung hatte sich beim Landgericht aber hingezogen. Aber was lange währt, wird nun endlich gut: Mit der Urkunde beginnt seine zehnjährige Amtszeit. „Mit dem Ortsgerichtsvorsteher Christoph Rosenkranz habe ich bereits über die neue Aufgabe gesprochen. Diese Woche führe ich mit Frau David-Eifert, seiner Stellvertreterin, meine erste Wertermittlung in diesem Amt durch“, berichtete er jetzt dem Ersten Beigeordneten Franz Jirasek, der ihn herzlich im Rathaus begrüßte. Beide kennen sich aus ihrer Ausbildung, die sie zeitgleich bei der Deutschen Bahn (DB) begonnen haben.

Uwe Lornatus geht Ende März in den Ruhestand. „Ich habe mir daher schon vor einiger Zeit Gedanken gemacht, wie ich meine Zeit dann sinnvoll verbringen kann“, berichtet der Bundesbeamte. „Und wie geht das besser als in einem Ehrenamt, bei dem ich meine beruflich erworbenen Kenntnisse einbringen kann.“ Der Diplom-Verwaltungsbetriebswirt war bei der Deutschen Bahn lange im Flächenmanagement tätig. „Da hatte ich viel mit Ortsgerichten zu tun“, schmunzelt er. Zuletzt hat er für die DB Engineering & Consulting, das internationale Ingenieur- und Beratungsunternehmen der Deutschen Bahn, im Baumanagement Großprojekte begleitet. Auch politisch war er in der Obstbaugemeinde, in der er seit 1979 zuhause ist, in den 90er Jahren aktiv, und zwar eine Wahlperiode lang als Vorsitzender des Haupt- und Finanzausschusses.

Er freut sich auf die neue Aufgabe und zu tun gibt es da genug, wie er schon mitbekommen hat. Neben Ortsgerichtsvorsteher Christoph Rosenkranz und seiner Ersten Stellvertreterin Ingrid David-Eifert, deren Schwerpunkt die Bewertung von bebauten Grundstücken darstellt, sind die Landwirte Andreas Theis (Zweiter Stellvertreter des Ortsgerichtsvorstehers) und Sebastian Hasenbach für die Bewertung von unbebauten Grundstücken und landwirtschaftliche Kulturen zuständig.

„Ein Ortsgericht gibt es nur in Hessen. Es bietet den Bürgerinnen und Bürgern verschiedene Dienstleistungen an“, erklärt der Erste Beigeordnete. Dazu zählte bis vor kurzem noch und vor allem das Schätzen des Wertes von Immobilien. Seit einiger Zeit erkennt das Finanzamt allerdings Schätzungen der Ortsgerichte nicht mehr an. Es verlangt stattdessen die Schätzung eines vereidigten Sachverständigen oder ein Gutachten des Gutachterausschusses. Zu den Hauptaufgaben des Ortsgerichts zählen nun die Beglaubigung von Unterschriften und Abschriften öffentlicher oder privater Urkunden. Das sind zum Beispiel Aufenthaltsnachweise für ausländische Behörden, Protokolle von Vereinen oder von Eigentümerversammlungen. Einige Bürgerinnen und Bürger möchten sich zudem ihre Patientenverfügungen beglaubigen lassen. Das Ortsgericht kann zudem bis zur Annahme der Erbschaft die zur Sicherung des Nachlasses notwendigen Maßnahmen treffen, wenn hierzu ein Bedürfnis besteht, die Erben unbekannt sind oder ungewiss ist, ob die Erben die Erbschaft angenommen haben.

Rosenkranz oder Stellvertreterin Ingrid David-Eifert stehen dienstags von 18 bis 19 Uhr für eine Sprechstunde im Rathaus zur Verfügung, allerdings nur mit vorheriger telefonischer Terminvereinbarung unter der Nummer 0175/9185172 oder per E-Mail an ogkriftel@gmail.com.