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Zukunftspreis für Bauprojekt der Gewobau
Vorreiter beim nachhaltigen sozialen Wohnungsbau

Ein Treffpunkt vor den Gebäuden. Animation: AKS Architekturbüro Klose + Sticher, Bad Homburg.
Vier Wohnungsbau-Projekte sind neue Träger des Zukunftspreises der Landesinitiative Großer Frankfurter Bogen (GFB): Zu den Preisträgern gehört die Gemeinnützige Wohnungsbaugesellschaft (Gewobau) der Gemeinde Kriftel für das Bauvorhaben in der Raiffeisenstraße, wo 48 Sozialwohnungen entstehen - in serieller Holzmodulbauweise, mit begrünten Dachflächen und einer Photovoltaikanlage. „Mit dem Zukunftspreis werden beispielhafte Ideen für bezahlbares Wohnen, das Zusammenleben im privaten und öffentlichen Raum sowie die kreative Nutzung des knappen Platzes gewürdigt“, erklärte Wohnungsbauminister Tarek Al-Wazir vergangene Woche.
„Mit dem GFB-Zukunftspreis werden beispielgebende Ideen, kreative und inspirierende Projekte in verschiedensten Handlungsfeldern ausgezeichnet. Sie sollen zeigen, wie die Schaffung von mehr bezahlbaren Wohnungen und eine nachhaltige Stadtentwicklung in unseren Städten und Gemeinden weitergedacht werden kann“, heißt es auf der Webseite des GFB zum Wettbewerb.
„Wir sind stolz auf das Projekt und freuen uns sehr über die Prämierung“, betont der Erste Beigeordnete Franz Jirasek, der zugleich Geschäftsführer der Gewobau Kriftel ist. Im Mai hatten sich bereits über 20 Bauexpertinnen und Bauexperten, darunter Architekt/innen und Vertreter/innen von Verwaltungen und Wohnungsbaugesellschaften aus der Region, das Projekt im Rahmen des GFB-Bausymposiums angeschaut und sich beeindruckt gezeigt. Kriftel war aufgrund des aktuellen, bereits vielbeachteten Modellprojektes als Exkursionsziel auserkoren worden. Daraus war die Idee entstanden, sich von Seiten der Gewobau für den Zukunftspreis zu bewerben.
Wohnungsbau und Verkehrswende
Das Land Hessen hat Ende 2019 die Initiative „Großer Frankfurter Bogen“ gestartet, da bezahlbares Wohnen und nachhaltiges Bauen als soziale und ökologische Verantwortung ganz oben auf der Agenda stehen. Wohnungsbau und die Verkehrswende im erweiterten Ballungsraum wurden so erstmals miteinander verknüpft. „Denn vor allem in den Metropolregionen ist die Nachfrage nach neuem Wohnraum weiterhin enorm“, weiß Franz Jirasek.
Unter dem Motto „Holzmodulbau Kriftel: Vorreiter im nachhaltigen Sozialwohnungsbau“ informierten sich die Teilnehmenden in Kriftel bei einer Führung über die Baustelle und der Besichtigung dreier verschiedener Wohnungen. Einziehen können Menschen mit niedrigem und mittlerem Einkommen. Das Bauprojekt ist das bisher größte in der über 50-jährigen Geschichte der Krifteler Wohnungsbaugesellschaft.
Modern ist das Projekt auch aufgrund der nachhaltigen Ausstattung: Die Wärmeversorgung erfolgt über eine zentrale Luftwärmepumpenanlage. Mit Photovoltaikanlagen auf den begrünten Dachflächen wird Strom produziert, der neben der Versorgung der Wärmepumpen über ein Mieterstrommodell direkt von den Bewohnerinnen und Bewohnern verbraucht werden kann.
„Mit der Prämierung würdigt die GFB-Zukunftspreis-Jury das Projekt als gutes Beispiel für serielles Bauen im Gebiet des Großen Frankfurter Bogens. Die Jury begrüßt, dass hierdurch die Aspekte des zügig verfügbaren und bezahlbaren Wohnens in die Region getragen werden und das Instrument der Typengenehmigung in die Praxis umgesetzt wird. Hinsichtlich der Nachhaltigkeit überzeugte vor allem die Wiederverwendbarkeit aller Baumaterialien. Daher wird das Projekt von der Jury in der Wettbewerbsrunde Juni 2023 mit einem GFB-Zukunftspreis in Höhe von 5.000 Euro ausgezeichnet“, heißt es auf der Webseite der GFB www.grosser-frankfurter-bogen.de/holzmodulbau-in-kriftel/
Animation: AKS Architekturbüro Klose + Sticher, Bad Homburg, an.
Foto: Expertengruppe vor dem Bauprojekt in der Raiffeisenstraße im Rahmen des GFB-Bausymposiums im Mai.