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Abschied von Franz Jirasek
Seitz: „Ich konnte mich, und Kriftel konnte sich, immer auf Dich verlassen!“
Mit einer würdigen Veranstaltungsfolge verabschiedete sich der langjährige Erste Beigeordnete Franz Jirasek (67) nach einem engagierten Leben für Kriftel in den Ruhestand: Im Rahmen eines Akademischen Abends erhielt er am Freitagabend seine Entlassungsurkunde im Beisein von Ehefrau Heike von Bürgermeister Seitz und Parlamentschef Alexander Feist. Einen Tag zuvor hatte er sich mit einem Essen von den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Verwaltung verabschiedet, am Samstag folgte ein Grillfest vor dem Rathaus, das etliche Wegbegleiterinnen und Wegbegleiter aus Vereinen, Firmen sowie Bürgerinnen und Bürger nutzten, um sich zu bedanken und ihm alles Gute für den nächsten Lebensabschnitt zu wünschen.
Bereits am Donnerstagabend bedankten sich durchweg alle Vorsitzenden der Fraktionen herzlich bei Jirasek für seine „hervorragende Arbeit“ in den letzten 18 Jahren als Erster Beigeordneter der Gemeinde Kriftel, für die „faire und partnerschaftliche Zusammenarbeit“ sowie für seinen Einsatz unter anderem für Kriftels „Leuchtturmprojekte“ in der Raiffeisenstraße und „Am Krifteler Wäldchen“, für die er sich unermüdlich und bis zur letzten Amtsminute eingesetzt habe. „Eine Ära geht zu Ende“, formulierte es Dr. Frank Fichert (CDU). Bürgermeister Christian Seitz übergab Jirasek die Urkunde für 50 Jahre Zugehörigkeit zum öffentlichen Dienst. Jirasek versprach, auch weiterhin „immer ein wachsames Auge auf Kriftel zu werfen!“
Cyriax: „Eine Institution Kriftels“
Die Rathausspitzen der Kommunen des Main-Taunus-Kreises und Landrat Michael Cyriax, mit den Beigeordneten Axel Fink und Madlen Overdick, und der Bundestagsabgeordnete Norbert Altenkamp (CDU) gehörten wie die Mitglieder der Gemeindevertretung zu den geladenen Gästen der akademischen Feier am Freitagabend. „Franz Jirasek ist eine „Institution Kriftels“, formulierte Cyriax es in seiner Rede. Wäre er bei der Bahn geblieben, bei der Jiraseks berufliche Karriere begann, „hätte die Bahn heute nicht so große Schwierigkeiten“, scherzte er.
„Hast Du Dir das auch gut überlegt“, fragte Liederbachs Bürgermeisterin Eva Söllner augenzwinkernd. „Das ist eine Zumutung für uns Hauptamtliche im Kreis!“ Sie lobte sein Fachwissen, seine Unaufgeregtheit und Bescheidenheit. Er habe immer die Sache in den Vordergrund gestellt.
Seitz: „Vom Verwalter zum Gestalter“
Kriftels Bürgermeister Christian Seitz betonte: „Es ist jetzt sicher ein Gefühl wie am Ende der Schulzeit: Es liegt etwas hinter einem und das was vor einem liegt, kann man noch nicht so ganz greifen.“ Er beleuchtete die „lupenreine und steile Karriere“ in Beamtenlaufbahn und Kommunalpolitik seines Kollegen und Freundes. Er stellte den „Mensch Jirasek“ in den Mittelpunkt. „Das zeichnet Dich aus: Du hast mir, als ich Bürgermeister wurde, vom ersten Tag an geholfen, das ich gut in die neue Aufgabe starten konnte“, so Seitz. Aus gegenseitiger Loyalität sei wechselseitiges Vertrauen und eine gute Freundschaft entstanden. Die Zusammenarbeit sei so eng gewesen, dass beide gelegentlich bei Veranstaltungen nicht mehr einzeln begrüßt, sondern als „unsere Verwaltungsspitze“ willkommen geheißen wurden.
Mit der Wahl Jiraseks zum Ersten Beigeordneten sei der Marxheimer vom „Verwalter zum Gestalter“ geworden, zusammen hätten sie mit dem gemeinsamen Ziel, immer das Beste für Kriftel herauszuholen, viel erreicht. Das Betreuungsangebot in den Kitas wurde durch Neubau und Sanierungen für insgesamt 20 Millionen Euro ausgebaut, das Seniorenheim am Freizeitpark verwirklicht und das „ökologische Leuchtturmprojekt“ mit dem Bau von 48 Sozialwohnungen an der Raiffeisenstraße umgesetzt, nannte Seitz Beispiele. „Franz, ich konnte mich und Kriftel konnte sich immer auf Dich verlassen!“
Jirasek: „Sprachlos und überwältigt“
Seinen Dank für die freundschaftliche und vertrauensvolle Zusammenarbeit hatte Seitz auch noch in einer Büttenrede humorvoll verpackt unter dem Motto: „Der Franz, der kann’s.“ Der Vorsitzende der Gemeindevertretung, Alexander Feist an, blickte ebenfalls auf eine lange Zusammenarbeit mit Jirasek zurück: „Franz, du warst eigentlich immer da und eigentlich nie krank.“ Im durch Katrin Scheurich, Susanne Vogt und Stefani Petermann wunderschön maritim geschmückten Foyer des Rat- und Bürgerhauses gab es ein Büffet, Musik von Ralf Engler und Band und Axel Lorth führte moderierend und singend durch das Programm. Von so viel Lob und guten Wünschen sei er „sprachlos und überwältigt“, betonte Jirasek. Sein Erfolgsrezept: Er habe mich immer mit seiner Arbeit identifiziert.
Am Samstagvormittag folgte dann der Abschied von den Bürgern sowie zahlreichen Weggefährten. Die Schlange derjenigen, die noch einmal persönlich „Tschüss“ sagen wollten, war lang. Dazu gehörten auch zahlreiche ehemalige Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen. Jirasek, der über 40 Jahre im Krifteler Rathaus arbeitete, nahm sich für jeden Gast Zeit, um ein paar persönliche Worte zu wechseln. Der Männerchor des Gesangvereins Liederkranz brachte per Liveschaltung ein Ständchen von einer Schiffstour. DRK, DLRG und Feuerwehr versorgten die Gäste mit Würstchen und Getränken. Hinter der Theke stand auch Martin Mohr, der am Donnerstag zum Nachfolger als Erster Beigeordneter gewählt worden war und Mitglied der Einsatzabteilung ist.