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Friedhof: mehr Grabarten, neue Gebühren
Drei neue Grabfelder fertiggestellt – erweitertes Angebot kommt gut an
Ein Thema der kommenden Ausschussrunde im April ist der Krifteler Friedhof: Hier wurde das Angebot von Grabarten weiter vergrößert und auch die Bestattungs- und Nutzungsgebühren haben sich geändert. Über Preise und Kalkulationen wurden die Gemeindevertreterinnen und Gemeindevertreter jetzt vorab per Drucksache in Kenntnis gesetzt.
„Bei den Gebühren gibt es jährlich leichte Anpassungen, da wir verpflichtet sind, weitgehend kostendeckend zu wirtschaften“, erklärt der Erste Beigeordnete Franz Jirasek. Dass dabei eine Grabart mal etwas günstiger, die andere dafür etwas teurer wird, liege an der „Nachfrage“, so Jirasek, auch wenn das in diesem Zusammenhang komisch klinge: „Bei der Berechnung der Kosten werden die durchschnittlichen Bestattungsfälle der letzten fünf Jahre betrachtet“, erklärt er. Die Gesamtkosten werden dann auf die einzelnen Fälle umgelegt. Werden Grabarten also viel nachgefragt, sinken die Kosten für die Angehörigen.
Kosten für „öffentliches Grün“ trägt Friedhofsverwaltung
Insgesamt versuche die Gemeinde jedoch, die Angehörigen weitmöglichst zu entlasten: Da der Friedhof auch eine Parkfläche sei, die zur Erholung genutzt werden könne, so der Erste Beigeordnete, werden die Kosten für die Pflege des „öffentlichen Grüns“ zu einem Großteil von der Gemeinde übernommen und bei der Kostenberechnung ausgeklammert. Diese Pflegekosten betrugen 2023 immerhin 51.313 Euro. Für dieses Jahr sind 55.278 Euro vorgesehen. Insgesamt wird 2024 mit Einnahmen von 295.100 Euro gerechnet. Dem stehen Ausgaben in Höhe von 419.607 Euro entgegen. Die Kostendeckung beträgt 81 Prozent.
Bei der Berechnung der Nutzungsgebühren fließen die Ruhezeiten, die Grabflächen und die allgemeinen Kostensteigerungen mit ein: zum Beispiel bei den Personalkosten, Stichwort Tarifsteigerung, bei der Grünflächenpflege oder den Materialkosten. Auch die Gebühren für die Nutzung der Trauerhalle und der Kühlzellen müssen berücksichtigt werden.
Baumgräber: Alternative zum Friedwald
Seit dem Jahr 2023 bietet die Gemeinde Kriftel zwei neue Grabarten an: Zum einen Baumgräber zur Beisetzung von bis zu je zwei oder vier Urnen und zum anderen Erdrasengräber, welche der Bestattung von zwei Körpern sowie 8 Urnen entsprechend einem Doppelwahlgrab dienen, sich jedoch die Pflegefläche für die Angehörigen auf ein Quadratmeter reduziert. Die Pflege der darüber hinaus gehenden Grabflächen übernimmt die Friedhofsverwaltung.
Die Nachfrage nach einer Bestattung im Baumgrab war vor allem in der schönen Jahreszeit Frühling und Sommer groß: Mehrere Gräber sind bereits belegt. „Das ist eine Alternative zum herkömmlichen Friedwald“, erläutert der Erste Beigeordnete Franz Jirasek. Wiederholt sei die Friedhofsverwaltung auf Baumgräber angesprochen worden. „Da die Fläche durch die Friedhofsverwaltung gepflegt wird, entfällt der Pflegeaufwand für die Nutzungsberechtigten“, so Jirasek. Die Urnenerdsysteme wurden halbmondförmig rund um einen wunderschönen alten Ahornbaum unter die Erde gesetzt. Bronzegussplatten mit Gravur verschließen die Urnenröhren auf Erdbodenhöhe. Hier ist Platz für Namen und Geburts- sowie Sterbedatum der Beerdigten.
Erweitert wurde auch das Grabfeld für die anonymen Urnenbestattungen sowie die gärtnerbetreute Grabanlage, die besonders durch ihre rund ums Jahr ansprechende Gesamtbepflanzung ins Auge fällt. Seit 2017 gibt es auf dem Krifteler Friedhof ein gärtnerbetreutes Grabfeld, welches in Zusammenarbeit mit der Treuhandstelle Hessen Thüringen, der Firma Franz Pfeffer aus Kriftel und der Firma Steinmetz Finger aus Hofheim-Lorsbach errichtet wurde. Die Felder für die Urnenwahlgräber in den Beeten hinter dem Steinkreuz sind vollständig belegt. Daher wurden nun drei neue Hochbeete für Urnenwahlgräber an der Mauer zur Raiffeisenstraße hin geschaffen.
Auch in Grabstätten im Kolumbarium wurde weiter investiert, da die Nachfrage groß ist. „Wir werden immer wieder von Besuchern für die schöne Anlage unseres Friedhofs und die verschiedenen angebotenen Grabarten gelobt“, berichtet der Erste Beigeordnete stolz.