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Kitagebühren werden steigen
Betriebskosten sind um 25 Prozent gestiegen
In den letzten fünf Jahren sind die Kita-Gebühren in Kriftel konstant geblieben. Ab 2025 sollen sie angehoben werden, das teilte Bürgermeister Christian Seitz jetzt in den Ausschüssen mit. Alle Fraktionen waren sich einig, dass die Erhöhung notwendig ist: Einstimmig wurde ein entsprechender Vorschlag des Gemeindevorstands im Sozialausschuss als auch im Haupt- und Finanzausschuss angenommen. Auch der Kindertagesstättenbeirat, der sich aus Elternvertretern, Trägervertreter und Kitaleitungen aller Kitas sowie Vertretern der Gemeindevertretung und des Ausländerbeirates zusammensetzt, hatte zuvor den Gebührenvorschlag beraten und ihm zugestimmt. Am Donnerstag stimmt die Gemeindevertretung darüber ab.
Mit Blick auf die schwierige Lage der Familien während der Corona-Krise hatte die Gemeinde in den zurückliegenden Jahren von einer Erhöhung abgesehen. In der Pandemie hatte das Land Hessen die Kommunen bei der Betreuung finanziell unterstützt, wodurch die gestiegenen Kosten abgefedert werden konnten. „Seit der letzten Gebührenerhöhung 2020 sind aber durch gestiegene Personalkosten und die allgemeinen Preissteigerungen die Betriebskosten für die Kinderbetreuung überdurchschnittlich um etwa 25 Prozent gestiegen“, so Seitz. „Die Steigerung würde noch wesentlich höher ausfallen, wenn es den gleichzeitig bestehenden Fachkräftemangel nahezu in allen Kitas nicht gäbe.“ Mehrere Stellen sind nicht besetzt und sogar einzelne Gruppen können nicht betrieben werden. Die Gemeinde versucht bereits seit längerem mit den Trägern darum, Personal zu gewinnen.
Nun gehe an einer Erhöhung kein Weg vorbei, argumentiert der Gemeindevorstand. Während 2019 der Zuschuss der Gemeinde für den Betrieb der Kitas noch bei 2,66 Millionen Euro im Jahr lag, geht der Kämmerer in diesem Jahr von einem Zuschussbedarf von 3,9 Millionen Euro aus. Aber die Mehrkosten sollen nicht 1:1 auf die Gebühren umgelegt werden, so der Bürgermeister.
Die kalkulatorische Gebühr pro Betreuungsstunde soll von 26 auf 32,50 Euro steigen. Die Betreuung von 7.15 bis 17 Uhr kostet danach künftig monatlich 121,88 statt bisher 97,50 Euro. Im Krippenbereich sind die Gebühren allein schon wegen des größeren Personalschlüssels höher, hier entfällt auch die Gebührenbefreiung für die ersten sechs Betreuungsstunden durch das Land Hessen. Konkret soll im U3-Bereich die monatliche Gebühr für eine Betreuungsstunde von 52,22 auf 57 Euro steigen. Ein Krippenplatz von 7.15 bis 16.30 Uhr kostet danach künftig statt bisher 483 Euro dann 527,25 Euro im Monat.