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DAS passiert in Kriftel

Kriftel mit Wohnungsbestand vorne

Gemeinde kann auf 314 Wohnungen zur Vermietung zugreifen

Den jährlichen Bericht des Gemeindevorstandes über die wohnungswirtschaftlichen Tätigkeiten der Gemeinde Kriftel und dem aktuellen Stand der Wohnungsbewerber/innen legte Bürgermeister Christian Seitz jetzt in den Ausschüssen vor. Die Bilanz ist positiv: Durch den Neubau der Wohnanlage „Raiffeisenstraße 2a bis 2d“ mit 48 Wohneinheiten wurde der Wohnungsbestand in der Obstbaugemeinde erheblich erhöht. „Insgesamt kann die Gemeinde auf insgesamt 314 Wohnungen zur Vermietung zugreifen und hat deshalb im Vergleich mit anderen Städten und Gemeinden ein beachtliches Angebot vorzuweisen, um wohnungssuchenden Familien und Personen zu helfen“, so Seitz.

2023 konnten insgesamt 60 Wohnungen vergeben werden, davon wurden sechs Wohnungen von der Gemeinde Kriftel neu vermietet und 54 Wohnungen durch die Gemeinnützige Wohnungsbaugesellschaft Kriftel mbH (Gewobau) vergeben. Dennoch reiche das Angebot bei weitem nicht für alle Menschen, die niedrige oder mittlere Einkommen beziehen, bedauerte der Bürgermeister. Die Zahl der bei der Gemeinde registrierten Haushalte, die vor den Wohnungsvergaben für das Objekt Raiffeisenstraße 2a bis 2d als wohnungssuchend gemeldet waren, habe sind im Vergleich zum Vorjahr von 158 auf 193 erhöht. „Der Bedarf an günstigen Wohnungen für große Familien, Alleinerziehende mit Kindern sowie ältere Menschen ist weiterhin besonders groß“, so Seitz.

Die Wohnungswirtschaft der Gemeinde Kriftel erstreckt sich über eigene Wohnbauten, Belegungsrechte für fremdes Wohneigentum und über den Wohnungsbestand der Gewobau. Seitz: „Es hat sich bewährt, schon sehr früh in den Bau von günstigem Wohnraum zu investieren. Insbesondere die Gründung der Gewobau im Jahr 1970 hat maßgeblich zum Aufbau dieses enormen Wohnungsbestandes geführt.“

Mehr Asylbewerber müssen umziehen

Die Anzahl der Asylbewerber, die die Gemeinschaftsunterkunft aufgrund ihrer Anerkennung verlassen müssen, hat sich Ende des Kalenderjahres 2023 erhöht. Deshalb hat der Gemeindevorstand entschieden, das Wohnhaus Friedrich-Ebert-Straße 16 anzumieten. Aufgrund der Größe des Hauses ist es möglich, dass circa 12 Personen, die anerkannt sind, aus den Gemeinschaftsunterkünften in der Hofheimer Straße und der Raiffeisenstraße umziehen können.

Die neue Wohnanlage an der Raiffeisenstraße wurde zum 1. Dezember 2024 bezugsfertig. „Aufgrund der qualitativ hochwertigen Ausstattung der neuen Sozialwohnungen war die Nachfrage sehr hoch“, heißt es im Bericht. Zunächst wurden daher die Mieterinnen und Mieter aus den Bestandswohnungen der Gewobau bei der Wohnungsvergabe berücksichtigt, die dafür eine große Wohnung „frei machen“ konnten. Durch den Umzug von sechs Mietparteien aus den Bestandswohnungen der Gewobau in die neue Wohnanlage können nun die älteren sozialgebundenen Wohnungen nach der Revitalisierung neu und bedarfsgerecht vergeben werden. Aktuell wurden Mietverträge für 45 Wohnungen abgeschlossen. Nach Erledigung der baulichen Restarbeiten erfolgt die Vermietung der momentan noch freigebliebenen drei Wohnungen. Insgesamt waren alle 30 Wohnhäuser der Gewobau waren zum 15. Januar 2024 mit 524 Personen belegt.

Seniorenwohnungen weiter gefragt

„Die Anzahl der älteren Menschen, die sich für die Josef-Wittwer-Seniorenwohnanlage anmelden wollen, ist aufgrund des demografischen Wandels ansteigend. Viele ältere Menschen wollen nach dem Tod des Partners nicht mehr in ihren Wohnungen und Häusern bleiben. Sie geben das Einfamilienhaus oder die große Familienwohnung auf und wollen in eine kleine bezahlbare Wohnung wechseln, die ihrer Lebenssituation angemessen ist. Hinzu kommt die Angst vieler Menschen, dass die gesetzliche Rente nicht ausreicht, um den eigenen Lebensstandard zu halten oder sogar die Grundbedürfnisse zu sichern“, legt der Gemeindevorstand in seinem Bericht dar. „Von vielen Menschen muss dieser finanzielle Rückschlag zunächst verkraftet werden. Mit dem Bezug einer Wohnung in der Seniorenwohnanlage bleibt die Selbständigkeit bewahrt und Angehörige werden entlastet.“

Das Wohnungsangebot für ältere Menschen mit Behinderung sei durch die sechs rollstuhlgerechten Wohnungen in der neuen Wohnanlage Raiffeisenstraße 2a bis 2d erheblich verbessert worden. „Die Barrierefreiheit dieser Wohnungen ist aber nur ein Aspekt, wenn es um angepasstes Wohnen für ältere Menschen mit Behinderung geht. Es gibt auch viele Menschen mit stark ausgeprägter Sehschwäche“, heißt es im Bericht. Auch dieses Handicaps und weitere Benachteiligungen wurden bei der Planung der rollstuhlgerechten Wohnungen berücksichtigt.

Zeit und Geduld brauche es rund um die Bereitstellung von Wohnraum auch für ukrainische Kriegsflüchtlinge. Das Fazit: „Die Verteilung der neu ankommenden Geflüchteten läuft gut, wird jedoch weiterhin eine Kraftanstrengung bleiben. Die Suche nach privaten Unterkünften ist ebenfalls ein Prozess, der ständig fortgeführt wird.“