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Schöner Abschluss der Spiele im Park
Kurzweilige Musik, Abschied und schöne Bilder
Autor: Alexander van de Loo Der Herbst ist da. Das kann jeder spüren, der sich draußen bewegt. Der Wind fährt durch die Frisur. Jacken blähen sich auf. Es fröstelt schon ein wenig. Aber wenn die Herbstsonne sich herauswagt, scheint sie angenehm warm. Am Sonntag, den 6. Oktober, dem letzten Tag der Spiele im Park, wärmte zusätzlich die Musik die Seele der Zuhörerinnen und Zuhörer. Zumindest, was die Akkorde von Singer und Songwriter Bernd Sangmeister anging. Er kam diesmal solo. „Die Spiele im Park sind mir eine Ehre“, ließ er vernehmen. Seinen beiden Begleitmusikern Volker Schmidt und Dennis Bergmann sei es zu kalt, erklärte er in seiner kleinen Ansprache vor dem Programm augenzwinkernd.
Auch die Band Victor konnte wegen Krankheit nicht auftreten und das Schauspiel- und Bühnenensemble Bühnen:Zeit ließ sich krankheitsbedingt entschuldigen. Dennoch gab es genügend zu sehen und zu hören. Die abwechslungsreichen verbliebenen Bands hatte der neue Leiter der Krifteler Musikschule Thorsten Müller zusammengestellt.
Organisatorin Lydia Rauh verabschiedet sich
Die melancholische Grundstimmung einiger Songs von Sangmeister passte auch recht gut zur derzeitigen Gefühlslage von Organisatorin Lydia Rau. Sie sei ein wenig von Wehmut und Abschied angefasst, bekannte die langjährige Leiterin der mobilen Beratung Kriftel. Herbstliche Tristesse der Grund? Lydia Rauh lächelt und schüttelt den Kopf. „Es sind meine letzten Spiele im Park als Organisatorin“, erklärte sie. Seit über zehn Jahren habe sie vorbereitet, koordiniert und Öffentlichkeitsarbeit betrieben. Jetzt verändere sie sich. Da könne man auch durchaus mal ein wenig sentimental werden. Wo es denn hingehe? Nicht weit. Sie tritt in Hofheim die Nachfolger von Wolfgang Masur im Zentrum für Jugendberatung und Suchthilfe e.V. im Main-Taunus-Kreis an.
Bernd Sangmeister nennt seine Lieder Seelenfutter oder „eben das, was man bei Zalando, eBay oder Amazon nicht kaufen kann“. Sich selbst bezeichnet er als „Straßenmusiker“. Reines Understatement. Hat er doch schon einige CDs erfolgreich auf den Markt gebracht. Die letzte, das Album Millionär, habe er auch in Kriftel vorgestellt. Als Nächstes werde er wohl eine kreative Schaffenspause einlegen, erklärte der Liedermacher nach seinem Auftritt. „Mal wieder was schreiben, komponieren, Gitarren bauen, was auch immer“.
Progressiver Mix
Ganz andere Stimmungslagen bediente die Band Stygium. Ihr Lebensmotto: „Zeigt auf, was euch bewegt, und schreit es heraus!“ Die fünf Musikerinnen und Musiker, die mit Schlagzeug, Violine, Cello, Trompete und Fagott auftraten, bedienten mit ihrem Klangspektrum ein „regelrecht progressives Rockorchester“. Sänger Philip Schauer brachte es auf den Punkt: „Es ist klanglich nichts auszuschließen, was unseren Ohren gefällt.“ Das muss nicht jedem zusagen. Die Gruppe kreiert einen ganz eigenen Sound und fällt schon durch ihren ungewöhnlichen Kleidungsstil - einem Mix aus Zirkus und Biedermeier - auf. Die Texte sind deutsch. „Heute nennen wir uns Progressive Rock. Das hört sich auch seriöser an“, schmunzelte Sänger Philip. Eine Mischung aus Biermösl Blosn, teils schrill, teils dissonant, ein Schuss Rammstein, ein Spritzer NDW und schon wird den Zuschauenden im Freizeitpark ein ganz eigenwilliger Musik-Cocktail serviert.
Die Leute horchten auf. Zumindest nahmen sie es als „anders“ wahr. So wie das Ehepaar mittleren Alters aus Hofheim: „Wir hätten nicht gedacht, dass der Krifteler Freizeitpark so progressiv sein kann“, lachten sie. Der solide Blues der letzten Musikgruppe Coolman erdete dann wieder alle Zuhörenden. Das vertraute Bluesschema gab Halt.
Anhalten konnte man auch bei den Leckereien des Fördervereins der Kita Obstgärtchen oder an dem Stand der Konrad-Adenauer-Schule. „Die gehören mit über 1000 Schülern auch zu Kriftel“, betonte Lydia Rauh und stellten an diesem Sonntag auf Nachfrage gerne ihr umfangreiches Bildungsangebot vor.
Prämierte Fotorallye
Richtig gut kamen dann noch die prämierten Fotos des Foto- und Filmclubs Kriftel an. 14 Teams hatten an einer Rallye des Clubs teilgenommen und hatten die fünf gestellten Aufgaben individuell gelöst. Die Jury, bestehend aus Ulla Russ (Vertreterin VKS), Anja Gärtner Balden (freiberufliche Fotografin) und Bürgermeister Christian Seitz, hatten drei Teams nach vorher festgelegten Kriterien - Thema getroffen, Technik, Belichtung, Schärfe und Bildkomposition - als Gewinnende auserkoren: Lara Guminski mit Max Guminski, Nadja Schlesier und David Guminski, Lena-Sophie Schneider mit Emilia Beck, Hagen Böhmert mit Carolin Böhmert und Nele Böhmert.
Er freue sich über die Resonanz auf den Wettbewerb, bemerkte der Vorsitzende Bernd Reimann abschließend. Wie auch auf die Fahrt mit dem FFC vom 16. bis 20. Oktober in die Partnerstadt Airaines. Die gute Laune aus den diesjährigen Spielen im Park werde auf die Reise nach Frankreich mitgenommen.