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Splitter-Suche an Brunnen III
Per Greifwerkzeug und Kamera wird nach Splittern gesucht
„Brunnen III ist fast fertig“ – das konnte die Gemeinde Ende Januar 2024 in einer Pressemeldung vermelden. Auch im Hinblick auf das Baugebiet Krifteler Wäldchen sowie den Neubau des Hallenbades an der Konrad-Adenauer-Schule war die Ersatzbohrung des 2015 aufgrund mangelnder Ergiebigkeit stillgelegten Brunnens III „Im Bieth“ im Freizeitpark (gegenüber Beachvolleyballfeld) wichtig gewesen. Diese war Ende 2023 abgeschlossen.
Nach Beendigung der Bohrung waren in den 93 Meter tiefen Brunnen Filterrohre, dann rundherum Filterkies eingebracht und die Sperren zwischen den wasserführenden Schichten eingesetzt worden.
Bevor der erste Pumpversuch erfolgen konnte, musste die Entsandung abgeschlossen sein: Dabei wird schichtweise, von unten angefangen, so lange Wasser abgepumpt, bis dieses ganz klar ist. „Bei den Zementierungsarbeiten ist in 24 Metern Tiefe allerdings ein Problem aufgetreten“, informierte der Erste Beigeordnete Franz Jirasek zuletzt in den Ausschüssen. „Bei der Zementation des Ringraums im Bereich des Sperrohres brach das PVC-Rohr des Brunnenausbaus. Zement und Rohrscherben gelangten in das Brunneninnere und setzten sich bei 34 Meter und 63 Meter Tiefe fest.“
Mit einem eigens für die Bergung entwickelten, elektrischem Greifwerkzeug wird zurzeit versucht, Scherben herauszuangeln. Der Arm ist mit einer Kamera ausgestattet. Dass diese Arbeit sehr zeitintensiv ist, davon konnte sich der Erste Beigeordnete jetzt an der Baustelle selbst überzeugen. Etliche Scherben wurden bereits geborgen, dennoch ist unklar, wie es weitergehen wird. Mit Bekanntwerden der Probleme wurden keine Abschlagszahlungen mehr geleistet, ein Rechtsanwalt wurde eingeschaltet. Ob die Arbeiten erfolgreich beendet werden können ist zurzeit noch nicht absehbar. Kostenaufwand der Brunnenneubohrung: rund 800.000 Euro.
Die Wasserversorgung der Gemeinde Kriftel erfolgt vorrangig mit eigenen Wassergewinnungsanlagen. Das bietet eine gewisse Unabhängigkeit und Versorgungssicherheit, bedeutet aber auch, dass immer wieder Geld in den Erhalt der Anlagen investiert werden muss.