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WGS: Gelungene Einschulung
Dr. Richter: Zukunft der Kinder soll „hell, strahlend und voller Möglichkeiten“ sein
Autor: Alexander van de LooAnders als bei der letzten Einschulung gab es am 27. August vor der Krifteler Weingartenschule keinen Stau. Letztes Jahr war noch ein Verkehrschaos zu bewältigen gewesen. An diesem Morgen strahlte die Gesamtschule am frühen Morgen der Einschulung Gelassenheit aus: Auf dem Boden vor dem Eingang wie gehabt die guten Wünsche an die Neuen, ein großes Herz um die Unterrichtsfächer von IT über Englisch bis Kunst. Im Forum herrschte Betriebsamkeit. Seit 6 Uhr morgens waren alle auf den Beinen für dieses Event. Ein Engagement, das sich sehen und hören lassen konnte.
Aus den Lautsprechern ertönte die Bitte, ruhig die Plätze einzunehmen. Es sei gestattet, während der Einschulung Fotos und Videos aufzunehmen. Dieselbe Durchsage erfolgte auch in akzentfreiem Englisch, was einige Eltern mit anerkennender Miene goutierten.
Genügend Lehrkräfte
Auf der Bühne war das Prozedere vertraut: Jeder neue Fünftklässler wurde namentlich genannt und bekam seine obligatorische Sonnenblume - gestiftet vom Förderverein. Es waren diesmal viele. Gerade der Gymnasialzweig ist mit 90 Schülerinnen und Schülern stark ausgeprägt. Ein beispielhafter Trend. Denn insgesamt stehen in Hessen für 810.000 Lernende etwa 65.000 Lehrerinnen und Lehrer zur Verfügung. Das sind circa 17.000 Schüler und 1.000 Pädagogen mehr als im letzten Schuljahr.
„Keine Angst“, beruhigte Schulleiter Dr. Christoph Richter in seiner Ansprache, „in der WGS sind genügend Lehrkräfte für euch da!“ Das Kollegium habe sich verjüngt, Mentoren hatten sich ausreichend gefunden. Zwei bis vier für jede Klasse. Das sind Helfer, aus den Abschlussklassen rekrutiert, die die Neuankömmlinge begleiten. Ansprechpartner das ganze Jahr über. Sie wollen unterstützen und helfen, damit die Kinder sich von Anfang an wohl und willkommen fühlen.
Auf dem Schulhof standen geschmückte Tische als kleine Kommunikationsinseln. Hier konnte man sich von der Turbulenz der Eindrücke erholen. Es gab reichlich Kaffee, Kuchen und Getränke, gestiftet und gebacken von den Eltern der Sechstklässler. Gleich nebenan der stark frequentierte Stand des Fördervereins der Schule. Hier konnte man T-Shirts und Rucksäcke erwerben und Mitglied werden.
Es wurde auch diskutiert: Warum die WGS? Vielen Eltern hatte nach eigenen Angaben insbesondere der Tag der offenen Tür im letzten Herbst gefallen. Bei Familie Bernhöft war das der Fall. Sohn Manuel wird nun an die R5a besuchen. „Wie die Schule sich dort präsentiert hat, Respekt“, hob die Mutter hervor. So konnten sie erleben, wie breit aufgestellt und voller Möglichkeiten die Weingartenschule sei. Das habe letztlich den Vorzug vor anderen Mitbewerbern gegeben. Auch Hannah, zehn Jahre alt, war mit einigen Freunden aus der Grundschule heute zum ersten Mal da. Ihre Augen leuchteten hoffnungsfroh. Sie habe Lust auf die Schule, sagte sie.
Für das Leben lernen
Bei den Liedern der Band sangen manche Schüler/innen in der ersten Reihe mit. Es herrschte eine eindrucksvolle heitere Atmosphäre. Noch nicht einmal der nebenherlaufende Schulalltag störte die Veranstaltung. Direktor Richter zeigte sich sehr angetan, die Rücksichtnahme der Schüler sei bemerkenswert, hob er hervor. Ansonsten lobte er die Aufgeregtheit der neuen Mitschüler. „Das Adrenalin macht wach und offen für Neues“, das schätze er als alter Handballer vor jedem Spiel.
An die Neuankömmlinge gewandt versprach er viel davon: neue Freunde, neue Leidenschaften, neue Talente. Wer Neugier und an Eifer an den Tag lege, werde belohnt. „Es geht mehr als nur um Fächer“, betonte er. Pünktlichkeit, Disziplin und Lernbereitschaft würden vermittelt und sicher auch dabei helfen, im Leben besser zurecht zu kommen. Ziel der Lehrerschaft sei es, eine Wohlfühlatmosphäre zu schaffen, in der jeder sein Bestes geben könne.
Aus dem Forum erklang immer wieder die bestens aufgelegte Band. Heatwaves von Glass Animals, und Kings and Queens von Ava Max sorgten für gute Stimmung. Lehrerin Carolin Acker hat sich für dieses Jahr von der Bühne zurückgezogen. „Die sind so gut, die können alleine spielen.“ Mehr Eigenverantwortung sei das neue Konzept. Der Applaus für die Band bestätigte ihre Einschätzung.
Transparente Klassenbücher
Als roter Faden diente die Moderation von Schüler Levi, der wie gewohnt quirlig durch die Veranstaltung führte. Wie im letzten Jahr sprachen auch die Zweigleiter und Klassenlehrkräfte zu ihren Kindern. Auch die Zusammenarbeit mit den Eltern werde gefördert, bemerkte Dr. Richter. So werde es mit Beginn des Schuljahres digitale Klassenbücher geben. „Wichtige Unterrichtsinhalte und Fehltage ihrer Kinder können dann von Ihnen im Schulportal eingesehen werden.“ Weitere Funktionen würden folgen. Die Sonnenblume, die am Schluss jeder neue Fünftklässler jubelnd in die Sonne reckte, sehe er als positiv passendes Symbol: „Die Zukunft unserer Kinder soll genauso hell, strahlend und voller Möglichkeiten sein“, rief der Schulleiter in die Runde.
Profitieren davon können ab diesem Dienstag sechs Klassen mit insgesamt 167 neuen Schülerinnen und Schülern. Sie alle sollen hier ihren Weg gehen. „Bei uns wird keiner alleine gelassen“, beruhigte Dr. Richter. Es gelte, die Reise durch die Klassenjahre „gerade auch gemeinsam mit den Eltern“ zu gestalten. Dafür stehe auch die Abkürzung WGS: Wir. Gemeinsam. Stark.