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Spanier schreiben ins Goldene Buch
Junge Gäste aus Nordspanien trugen sich ins Goldene Buch ein
„Welche Feste werden in Kriftel gefeiert“, wollte eine junge Spanierin von Bürgermeister Seitz wissen. Er wiederum war neugierig, wie die jungen Gäste aus der nordspanischen Stadt Logroño (150.000 Einwohner) in der Region Rioja zu Europa und den Einfluss auf den Frieden in der Welt stehen. Am Donnerstagnachmittag waren 28 spanische Schülerinnen und Schüler im Rathaus zu Gast. Sie schauten sich gemeinsam mit ihren deutschen „Gastschüler/innen“ einen Film über Kriftel an, kamen mit dem Bürgermeister ins Gespräch und trugen sich zum Abschluss noch ins Goldene Buch der Gemeinde Kriftel ein. „Seit 15 Jahren gibt es den Spanien-Austausch schon. Er wurde nur kurz unterbrochen durch die Corona-Pandemie“, berichtet Oberstudienrätin Manuela Becker von der Weingartenschule stolz.
In der Regel kommt die spanische Schülergruppe für eine Woche im Herbst nach Kriftel, die deutschen Schülerinnen und Schüler der achten Klassen fahren im Frühjahr zum Gegenbesuch nach Spanien. Gemeinsame Sprache ist Englisch, auch wenn einige der Krifteler Weingartenschüler/innen Spanisch als zweite Fremdsprache erlernen. Das ist kein Problem, wie das zwanglose Durcheinander zeigte: Alle Spanier werden in ihrer Heimat zweisprachig unterrichtet und auch einige der Weingartenschüler besuchen den bilingualen Zweig der Schule.
Das Programm war wieder umfangreich: Neben einer Stadtbesichtigung in Frankfurt gab es unter anderem einen Schultag an der Weingartenschule, den Besuch der Feuerwehr in Hofheim und der Liegeradmanufaktur HP Velotechnik in Kriftel, gemeinsames Kochen und der Empfang im Rathaus Kriftel. Bürgermeister Seitz beantwortete dabei nicht nur Fragen und stellte die Obstbaugemeinde vor. Er nutzte den Besuch der jungen Menschen auch zum Gespräch über politische Beteiligung und rief dazu auf, sich für Frieden in Europa und der Welt einzusetzen. Nach dem Eintrag ins Goldene Buch gab es noch ein Gruppenfoto.
„Den Schülern gefällt es sehr gut hier. Sie stellen aber auch viele Unterschiede fest, gerade was den Tagesablauf betrifft. So früh wie hier müssen sie an Schultagen nicht aufstehen, gegessen wird erst später am Abend und auch das Essen ist neu für sie“, erzählt die spanische Lehrerin Teresa Alejo, die wie ihr Kollege Mariano Sanjuan Philosophie auf Englisch unterrichtet. Wie gut die diesjährige Gruppe zusammenpasste, zeigte auch die spontan von den Gasteltern organisierte Abschlussfeier im katholischen Gemeindezentrum. „Das war den Eltern ein Bedürfnis“, freut sich Manuela Becker.